Umwelt und
Gesundheit
Diesel müssen sauberer werden!
Rot-Grün sorgt gemeinsam dafür, dass der Filter
kommt
Die Bekämpfung von Luft-Schadstoffen v. a. auch
aus dem Verkehrsbereich, ist seit langem zentrales Handlungsfeld
der Luftreinhaltepolitik. Durch Fortschritte in der
Motor- und Abgasreinigungstechnik konnten in den letzten
Jahren große Erfolge erzielt werden. Diese Entwicklung
ist wesentlich auch der europäischen Umweltpolitik
mit kontinuierlich anspruchsvolleren Abgasnormen - Euro
1-4 für PKW und Euro I-IV für Nutzfahrzeuge
- zu verdanken. Neue europaweite Grenzwerte im 5-Jahres-Rhytmus
setzten den Automobilunternehmen klare Rahmenbedingungen
zur Entwicklung anspruchsvoller Technik für umweltfreundliche
Fahrzeuge und nationale steuerliche Förderprogramme
sorgten in Deutschland dafür, dass sich neue Grenzwerte
(Katalysatoren) flächendeckend schneller als gefordert
durchsetzten. Die Abgasreinigung von Dieselmotoren dagegen
wurde lange vernachlässigt und die Dieselrußpartikel
sind heute eines der gravierendsten Gesundheitsprobleme.
Sie sind verantwortlich für zahlreiche Erkrankungen
der Atemwege und beeinflussen die Sterblichkeit des
Menschen negativ. Gerade weil der Anteil von Dieselfahrzeugen
ständig wächst, ist die drastische Reduktion
der Dieselpartikel oberstes Gebot und eine frühere
Einführung neuer europaweiter Grenzwerte (Euro
5) zwingend geboten.
Trotz früherer Erfolge in der deutschen Automobilindustrie
ist der derzeit erkennbare Rückstand in der Umwelttechnik
besorgniserregend. Auf der Auto-Umwelt-Liste des VCD
2004 sind die deutschen Modelle von den vorderen Plätzen
verwiesen, unter den zehn umweltfreundlichsten Modellen
sind gerade zwei aus Deutschland. Die Autoindustrie
vermeldet Einbrüche bei den Absatzzahlen. Neuste
Umfragen von Forsa zeigen, dass für eine übergroße
Mehrheit von potentiellen Käufern (83%) Umweltschutzbelange
kaufentscheidend sind und für ganze 80% der Käufer
der geringe Ausstoß von krebserregenden Schadstoffen
eine große Rolle spielt.
Nach langem Ringen haben sich nun beide Koalitionsfraktionen
auf ein gemeinsames Konzept zur Bekämpfung des
Dieselrußes verständigt. Eine Woche nachdem
die Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen
sich mit einem Eckpunktepapier positioniert hat, verabschiedete
nun auch die SPD ein entsprechendes Eckpunktepapier.
In den Positionspapieren begrüßen die Koalitionsfraktionen
einhellig die Aufforderung der Bundesregierung an die
EU-Kommission, möglichst rasch die Euro 5-Norm
zu entwickeln und bis zum 31. Dezember 2004 eine entsprechende
Richtlinie für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge vorzulegen.
Darüber hinaus fordern wir gemeinsam für diese
Richtlinie ambitionierte Grenzwerte, die sich am Stand
der Technik orientieren. Dies bedeutet zurzeit bei den
Partikeln einen Grenzwert von 2,5 mg/km und damit eine
Emissionsminderung um 90 % und bei NOX einen Grenzwert
von 80 mg/km also eine Minimierung der heutigen Stickoxidbelastung
um 70 %. Sollte die EU-Kommission bis zum Ende des Jahres
keinen ausreichenden Vorschlag für Euro 5 vorlegen,
werden die Fraktionen von SPD und Bündnis 90/Die
Grünen bis spätestens Mitte 2005 ein nationales
Anreizprogramm für eine Verringerung von Russpartikeln
und NOX auf den Weg bringen. Der richtige Weg hierfür
ist ein aufkommensneutrales Konzept für eine emissionsbezogene
KfZ-Steuer. Daher sind jetzt die Bundesregierung und
die Länder gemeinsam aufgefordert, bis zum Ende
des Jahres 2004 ein Konzept zu erarbeiten, mit dem Kraftfahrzeuge
mit Dieseltechnik, die die neuen EU-Grenzwerte vorzeitig
erfüllen, schnellstmöglich ab 2005 steuerlich
entlastet werden können.
Die Erkenntnisse zur Gesundheitsgefährdung durch
Russpartikel, das Vorhandensein technischer Lösungen
(Partikelfilter), der starke öffentliche Druck
durch das Aktionsbündnis "Kein Diesel ohne Filter"
sowie der gemeinsame Entschluss beider Fraktionen tragen
dazu bei, dem Russfilter als derzeit bester Technik
zum Durchbruch zu verhelfen. Damit ist klar: Rot-Grün
wird alles dafür tun, dass die Dieselfahrzeuge
zukünftig sauberer werden.
Zum Weiterlesen:
Positionspapier
des AK II der Bundestagsfraktion von Bündnis
90/Die Grünen "Saubere Dieselfahrzeuge durch neue
EU-Grenzwerte"
Eckpunktepapier
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 29.
Juni 2004 "Saubere Dieselfahrzeuge für den Gesundheitsschutz"
Pressemitteilungen zum Thema Russpartikelfilter
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