Dieselrußfilter:
Austauschregelung ist wirkungslose Mogelpackung
Anlässlich der heutigen Debatte um fehlerhafte Dieselrußfilter
erklären Bärbel Höhn, stellvertretende Fraktionsvorsitzende,
und Winfried Hermann, verkehrspolitische Sprecher:
Die in aller Eile vom Umweltministerium mit den Kfz-Verbänden
ausgehandelte Kulanzlösung ist eine wirkungslose Mogelpackung.
Wenige Kundinnen und Kunden werden den Schrottfilter gegen
einen funktionierenden austauschen. Fachleute gehen von zwei
bis fünf Prozent der betroffenen Autos aus. Warum? Die
Vorteile - Steuererleichterung und keine Fahreinschränkungen
- bleiben nach der Lösung von Minister Gabriel auch mit
einem unzureichenden Filter erhalten. Deswegen war der Handel
auch bereit, etwaige Mehrkosten auf seine Kappe zu nehmen,
weil er nur von wenigen austauschwilligen Kundinnen und Kunden
ausgeht.
Stattdessen muss es eine klare Frist geben: Wenn Autobesitzerinnen
und -besitzer nicht bis zu einem bestimmten Datum den Filter
austauschen, sollten die Steuererleichterung und die grüne
Plakette verfallen.
Die Verteidigungslinie von Minister Gabriel ist absolut fadenscheinig.
Sein Ministerium und insbesondere der Staatssekretär
Machnig haben schwere Fehler gemacht und über ein Jahr
nicht reagiert. Jetzt wo der Skandal nicht mehr unter den
Teppich gekehrt werden kann, wird mit dem Finger auf das Umweltbundesamt
gezeigt und der Abteilungsleiter zwangsversetzt, der schon
frühzeitig die Öffentlichkeit informieren wollte.
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