Koalition in Sachen Bahnprivatisierung sprachlos.
Mehrheit verhindert Fragen und Debatte auf Antrag der Grünen
Anlässlich der heute im Verkehrsausschuss des Bundestages
abgelehnten Berichterstattung des Verkehrsministers zum Stand
der Bahnprivatisierung erklärt Winfried Hermann, verkehrspolitischer
Sprecher:
Die Koalition lehnt mit Mehrheit den Bericht des Ministers
zum Stand der Bahnprivatisierung ab, obwohl dieser heute ohnehin
im Verkehrsausschuss anwesend ist. Begründung: Es gebe
nichts Neues, keine Vorlagen und kein Modell, worüber
man reden könnte.
Das heißt, die Koalition weiß zwar selbst nicht
was sie noch will und kann, aber man hat die Geschäftsordnungsmehrheit,
um die berechtigen Fragen (Zeitplan, Modellprüfung, Beteiligung
des Parlaments etc.) zu unterbinden. In der letzten Sitzungswoche
vor Weihnachten soll der Minister Rede und Antwort stehen.
Es ist ein parlamentarischer Skandal, dass Minister und Koalition
ein Privatisierungsgesetz einbringen, das zwei Wochen später
vom SPD-Parteitag mit einem Volksaktienmodell unterstützenden
Minister Tiefensee gekippt wird.
Danach wird jenseits der gesamten bisherigen Debatte und
parlamentarischer Beteiligung ein diffuses Holdingmodell in
den Medien gehandelt, dessen Charakter (Trennung von Netz
und Betrieb?) völlig unklar ist.
Unfassbar ist, dass offenbar nicht nur die Opposition, sondern
auch die Parlamentarier der Regierungskoalition nicht informiert
sind. Erstaunlich nur, dass keiner Fragen stellen will.
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