Mautermäßigung:
Tiefensee redet Misserfolg schön
Zum Scheitern des so genannten Mautbonusverfahrens erklärt
Winfried Hermann,
verkehrspolitischer Sprecher:
Minister Tiefensee ist mit dem Versuch, dem Lkw-Verkehr
300 Millionen Euro aus
der Mineralölsteuer zu erstatten, in Brüssel erneut krachend gescheitert.
Dort hat man sehr wohl gemerkt, dass das so genannte "Mautbonusverfahren" nichts
anderes enthielt als das zuvor schon abgelehnte "Mautermäßigungsverfahren".
Es war naiv zu meinen, die Kommission würde nicht merken, dass hier alter
Wein in neuen Schläuchen verkauft worden ist.
Der Minister steht jetzt vor dem Straßengüterverkehrsgewerbe
mit ziemlich leeren Händen, da das Innovationsprogramm
und die Absenkung der Kfz-Steuer nur ein Trostpflaster sind.
Wir begrüßen dennoch, dass das Programm kommt,
und die Lkw-Maut im Gegenzug angehoben werden soll.
Allerdings fällt diese Anhebung aus unserer Sicht viel
zu gering aus. Es wurde versäumt, den Spielraum, den
die neue EU-Wegekostenrichtlinie bietet, voll zu nutzen.
So fordern wir, dass wie in Österreich auch Lkw ab 3,5
Tonnen bemautet werden. Außerdem sollte die Lkw-Maut
nicht nur auf Autobahnen, sondern in einigen Stufen flächendeckend,
wie in der Schweiz, erhoben werden. Wir erwarten zudem, dass
die deutsche Ratspräsidentschaft sich aktiv für
die Einbeziehung der externen Umwelt- und Gesundheitskosten
in die Lkw-Maut einsetzt.
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