Länder-Gesetzentwurf ernst nehmen:
Beratungen zur Bahnprivatisierung aussetzen
Zum Beschluss des Bundesrats über ein Gesetz zur Sicherstellung
von Eisenbahninfrastrukturqualität und Fernverkehrsangebot
erklären Winfried Hermann, verkehrspolitischer Sprecher,
und Dr. Anton Hofreiter, Obmann im Ausschuss für Verkehr,
Bau und Stadtentwicklung:
Der Länderbeschluss im Bundesrat ist die dringende Aufforderung
an die große Koalition, die Bahnprivatisierung nicht
ohne begleitende Gesetzgebungsverfahren außerhalb der
Parlamente umzusetzen. Diese Forderung unterstützen wir
ausdrücklich.
Die demokratisch föderale Kultur gebietet es, dass die
für kommenden Freitag vorgesehenen abschließenden
Beratungen im Deutschen Bundestag zum Holding-Modell ausgesetzt
werden, bis der Ländergesetzentwurf durch die Bundesregierung
bewertet und im Deutschen Bundestag beraten worden ist.
Die Länder haben die sehr berechtigte Sorge, dass das
Fernverkehrsangebot der Deutschen Bahn AG nach einer Privatisierung
erheblich ausgedünnt und Strecken im ländlichen
Raum stillgelegt werden könnten. Sie haben daher ein
Gesetz beschlossen, das klare ordnungspolitische Rahmenbedingungen
für die Deutsche Bahn AG schafft. Ein solches Gesetz
ist sinnvoll und notwendig, unabhängig von der Frage,
ob man das Holding-Modell zur Bahnprivatisierung unterstützt.
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