Parlamentsbeteiligung bei der Bahnprivatisierung ist eine Farce

Zum Beschluss des Aufsichtsrats über die Teilprivatisierung nach dem Holding-Modell erklärt Winfried Hermann, verkehrspolitischer Sprecher:

Die Beteiligung des Parlaments bei der Bahnprivatisierung ist eine Farce. Der Börsengang wird ohne gesetzliche Grundlage am Parlament vorbei im Schweinsgalopp beschlossen. Noch vor einer Expertenanhörung und den abschließenden Beratungen im Deutschen Bundestag Ende Mai schafft der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG mit dem Beschluss zum Holding-Modell Fakten. Eine so gravierende Selbstentmachtung des Parlaments durch die große Koalition bei einer so wichtigen Entscheidung hat es selten zuvor gegeben.

Die Tarifgemeinschaft aus den Gewerkschaften Transnet und GDBA, die im Vorfeld vollmundig angekündigt hatte, einer Privatisierung nur zuzustimmen, wenn eine Privatisierung von nicht mehr als 24,9 Prozent in einem Tarifvertrag vereinbart wird, ist umgefallen. Jetzt ist im Tarifvertrag nur von einer Mehrheit des Bundes an der Personen- und Güterverkehrsholding die Rede, was eine spätere Privatisierung von 49,9 Prozent mit Billigung der Gewerkschaften ermöglicht. Der SPD-Kompromiss einer Teilprivatisierung von"nur" 24,9 Prozent wird damit de facto von den Gewerkschaften selbst unterlaufen.

 



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