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Welches Spiel spielt Wolfgang Tiefensee bei
der Bahnprivatisierung?
Zum Bericht des "Tagesspiegel", dass die Deutsche
Bahn AG (DB AG) bei der Bahnprivatisierung Fakten schafft,
erklärt Winfried Hermann, verkehrspolitischer Sprecher:
Die Deutsche Bahn AG hat mit der Eintragung der DB Mobility
Logistics AG am 6. Februar Fakten für das Holding-Modell
geschaffen. Aus dem Entwurf eines Privatisierungsvertrags
des Bundesverkehrsministeriums, über den die Süddeutsche
Zeitung am Mittwoch berichtet hatte, geht hervor, dass genau
diese Gesellschaft die Holding sein soll, in die die zu privatisierenden
Unternehmensbereiche Nah- und Fernverkehr und das Logistikgeschäft
eingebracht werden sollen.
Noch am gleichen Tag hatte das Bundesverkehrsministerium
per Pressemitteilung erklärt, Vorentscheidungen über
das Holding-Modell seien noch nicht gefallen. Weiter hieß
es: "Gegenüber der DB AG ist auch vom Eigentümer
jetzt noch einmal deutlich gemacht worden, dass selbst jeder
Anschein vermieden werden muss, dass dort Fakten geschaffen
werden sollten." Staatssekretär Achim Großmann
erklärte in der Fragestunde des Deutschen Bundestages,
dass die Prüfung der Modelle noch nicht abgeschlossen
sei. Wir fragen: Wieso wird dann schon eine Holding für
das Holding-Modell gegründet, und wer hat dies veranlasst?
Wir verlangen von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee,
dass er dieÖffentlichkeit endlich darüber aufklärt,
welches Spiel er spielt. Prüft er gleichberechtigt das
"Volksaktien-Modell" der SPD und das Holding-Modell,
oder lässt er zu, dass schon Fakten für das Holding-Modell
geschaffen werden? Oder hat er von der Schaffung der Holding
nichts gewusst und sich einmal mehr von einer eigenmächtigen
Entscheidung von Bahnchef Mehdorn überrumpeln lassen.
In beiden Fällen muss es Konsequenzen geben. Ein Verkehrsminister,
der dieÖffentlichkeit falsch informiert, ist genau so
wenig tragbar wie ein Vorstandsvorsitzender, der am Eigentümer
vorbei, Entscheidungen trifft.
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