Luft
Sommersmog wirkungsvoll verhindern
- Ozonvorläufersubstanzen langfristig
bekämpfen -
Die langanhaltende Sonnenperiode hat ein Thema wieder
aufgebracht, das uns in den 90er Jahren umweltpolitisch
auf Trab gehalten hat und das eigentlich schon weitgehend
ausgestanden schien: Sommersmog.
Die hohe Konzentration an bodennahem Ozon, der sogenannte
Sommersmog, schädigt die menschlichen Atemwege
und die Vegetation. Verantwortlich sind vor allem Emissionen
von Stickstoffoxide und organische Verbindungen durch
Verkehr, Wirtschaft und Privathaushalte, die bei langanhaltender
Sonneneinstrahlung die Entstehung von Ozon bewirken.
Die rot-grüne Bundesregierung hat bereits 2000
ein umfassendes Aktionsprogramm gegen Sommersmog verabschiedet.
Die Emissionen der Kraftwerke werden durch die Großfeueranlagen-Verordnung
drastisch verringert. Die schädlichen Emissionen
durch PKW konnten durch den Katalysator und steuerliche
Anreize, die Stinker aus dem Verkehr zu ziehen, ebensfalls
erheblich verringert werden. Auch die Einführung
der LKW-Maut wird zu einer Reduzierung der Emissionen
führen. Ein Fahrverbot für PKWs ohne Katalysatoren,
wie wir es selber noch in den 90er Jahren gefordert
haben, wäre heute wirkungslos. Autos ohne Kat sind
mittlerweile praktisch ausgestorben (weniger als 3%
der PKW-Flotte).
Die größten Fortschritte wurden auf dem
Gebiet der Lacke und Lösungsmittel gemacht, die
ursprünglich für die Hälfte der ozonverursachenden
Emissionen verantwortlich gemacht wurden. Nach der Lösungsmittelverordnung
von 2001 dürfen größere Lackierungsarbeiten
nur noch in geschlossenen Sytemen durchgeführt
werden. Die "Saugrüssel-Verordnung" vom Mai 2002
hat dazu geführt, dass die Emissionen beim Betanken
von KFZ reduziert wurden.
Die Verbesserungen der letzten Jahre haben dazu geführt,
dass Ozon-Spitzenwerte wie 1990, '92 und '94 nicht mehr
erreicht wurden. Wir befinden uns in einer Übergangszeit,
in der die Maßnahmen bereits greifen, anhaltende
Sonnenperioden aber noch Gefahr bringen können:
Durch das extreme Sommerwetter der letzten Wochen kann
der Ozongehalt am Boden wieder auf gesundheitsgefährdende
Werte steigen. Gegen Hitzewellen als Folge der Klimaveränderung
hilft nur eine umfassende Klimaschutzpolitik, wie sie
Bündnis 90/Die Grünen seit Jahren vorantreiben.
Gegen Sommersmog sind jetzt die Politik und die Verbraucher
in gleichem Maße gefragt. Wir setzen uns weiterhin
dafür ein
- dass auch für Motorräder Abgasuntersuchungen
und Katalysatoren eingeführt werden
- dass auch für Dieselmotoren Katalysatoren
oder eine gleichwertige Technik eingeführt werden
- dass lösungsmittelhaltige Farben durch lösungsmittelfreie
Produkte ersetzt werden.
Außerdem appellieren wir an die Betreiber des
Öffentlichen Personennahverkehrs in besonders gefährdeten
Gebieten an sommersmog-gefährdeten Tagen verbilligte
Tickets (Ozon-Tickets) anzubieten um den Individualverkehr
zu verringen. Das wäre nebenbei noch eine gute
Werbeaktion für Busse und Bahnen
Tipps zur Verhinderung von Sommersmog
Auch der einzelne kann was tun:
- Achten Sie beim Kauf auf besonders verbrauchs- und
schadstoffarme Autos und Motorräder.
- Benutzen Sie Bahnen und Busse statt PKW, das spart
Stickoxid-Emissionen.
- Tempo 100 auf Autobahnen, dann werden 10% weniger
ozonbildende Stickstoffemissionen freigesetzt
- Verlegen Sie zeitlich flexible Autofahrten - z.B.
in den Urlaub oder die Heimfahrt - auf die Abend-
und Nachtstunden. Das spart nicht nur Zeit und Nerven:
Im Dunkeln bauen die Stickoxide das Ozon wieder ab.
- Mähen Sie Ihren Rasen elektrisch oder von Hand.
Der Schadstoffausstoß ist bei Zweitaktern, Kleinmotoren
und mobilen Maschinen wie z.B. benzinbetriebenen Rasenmähern
besonders hoch.
- Benutzen sie lösungsmittelfreie Farben.
Links:
www.gruene-fraktion.de
www.BMU.de
www.env-it.de/luftdaten
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