Bündnis 90/Die Grünen gegen Abstriche
bei der Spitzensportförderung des Bundes
Bundestagsfraktion will die soziale Arbeit
des Sports stärker unterstützen
(DSB Presse) Die Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die
Grünen will sich dafür einsetzen, dass es
zu keinen Abstrichen bei der Spitzensportförderung
des Bundes kommt. Wie die Partei- und Fraktionsspitze
in einem Gipfeltreffen mit dem Deutschen Sportbund (DSB)
in Berlin erklärte, wollen sie sich dafür
engagieren, dass die Arbeit des Instituts für Angewandte
Trainingswissenschaft (IAT) in Leipzig gestärkt
und eine Verbesserung der Personalausstattung angestrebt
wird. Die perspektivische und finanzielle Unterstützung
des Instituts für Forschung und Entwicklung von
Sportgeräten (FES) in Berlin solle fortgeführt
werden.
„Dies ist ein entscheidender Schritt für
die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Hochleistungssports“,
erklärte Winfried Hermann, sportpolitischer Sprecher
der Bundestagsfraktion, nach dem zweistündigen
Gespräch im Jakob-Kaiser-Haus. Die Grünen
seien sich mit dem DSB darüber einig, dass die
Arbeit der beiden sportwissenschaftlichen Einrichtungen
gerade mit einer besseren Personal- und Finanzausstattung
unterstützt werden müsse, sagte Hermann. Schon
für die Haushaltsberatungen 2006 wolle sich die
Fraktion für eine Mittelverstärkung stark
machen.
Die Grünen-Politiker unter Leitung der Parteivorsitzenden
Claudia Roth und der Fraktionsvorsitzenden Katrin Göring-Eckardt
erklärten, die Spitzensportförderung von Bundeswehr,
Bundesgrenzschutz und Zoll dürfte auch unter Haushaltszwängen
nicht weiter eingeschränkt werden. „Schon
jetzt sind viele Sportsoldaten auf Zeit angestellt“,
sagte Claudia Roth. „Dies wird sich bei einer
Berufsarmee nicht ändern.“
Die Grünen regten ein Spitzengespräch zwischen
DSB und Bundesumweltminister Jürgen Trittin an,
um bei zukünftigen Bewerbungen für Sportgroßveranstaltungen
das Prinzip der Nachhaltigkeit stärker zum Tragen
zu bringen. Dazu soll – so einigten sich die Gesprächspartner
– ein Leitfaden für nachhaltige Umwelt- und
Verkehrskonzepte entwickelt werden.
DSB-Präsident Manfred von Richthofen dankte den
Grünen für das parlamentarische Durchsetzen
von Haushaltsmitteln für das UNO-Jahr des Sports
2005. Die DSB-Spitze und Bündnis 90/Die Grünen
waren sich einig, dass sich zukünftig auch das
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit
und Entwicklung wieder stärker für Sport-Projekte
engagieren sollte. Dies soll jetzt gemeinsam an Ministerin
Heidemarie Wieczorek-Zeul herangetragen werden.
Darüber hinaus wollen die Grünen auf allen
Ebenen die soziale Arbeit des Sports stärker unterstützen.
Claudia Roth erklärte, man könnte das vorbildliche
Engagement des Sports für mehr Toleranz in der
Gesellschaft und bei Anti-Rassismus-Projekten gerade
auch bei den kommenden Sportgroßveranstaltungen
in Deutschland noch besser herausstellen.
DSB und Bündnis 90/Die Grünen forderten in
der aktuellen Schulsportdiskussion die Verstärkung
eines qualitativen Unterrichts. „Die ersten Ergebnisse
der Schulsportstudie haben uns alarmiert“, erklärte
Claudia Roth. „Der DSB rennt bei unserer Partei
offene Türen ein, wenn er energisch eine Verbesserung
fordert. Das unterstützen wir auf allen Ebenen.“
Die Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt
kündigte an, Initiativen zur Verbesserung des Schulsports
zu unterstützen.
DSB-Präsident Manfred von Richthofen und dsj-Vorsitzender
Ingo Weiss lobten die Arbeit der neugegründeten
„Plattform Ernährung und Bewegung“,
die von Verbraucherschutzministerin Renate Künast
initiiert worden war. Katrin Göring-Eckardt: „Wir
kommen damit zu einer besseren Berücksichtigung
von Sport, Bewegung und Ernährung in der Kinder-
und Jugendpolitik.“
Der DSB-Präsident und die Spitze der Grünen
vereinbarten, sich zukünftig regelmäßig
in kürzeren Abständen zu einem Meinungsaustausch
zu treffen. „Noch nie habe ich bei Treffen mit
den politischen Spitzen so erfolgreich ein kompaktes
Gespräch geführt“, erklärte Manfred
von Richthofen.
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