Verkehr
Pressemitteilung vom 11. Oktober 2006
Preiserhöhungen bei der Bahn
sind fatales Signal an Kunden
Zu den Preiserhöhungen der Bahn erklärt Winfried
Hermann, verkehrspolitischer
Sprecher:
Die Preiserhöhungen bei der Bahn sind ein fatales
Signal an die Kunden. Mit den
geplanten Tarifsteigerungen werden Stammkunden verärgert
und neu gewonnene
Kunden wieder abgeschreckt.
Im Fernverkehr schlägt die Erhöhung der Mehrwertsteuer
um 3 Prozentpunkte voll
durch, während zum Beispiel grenzüberschreitende
Flüge immer noch vollständig
von der Mehrwertsteuer befreit sind. Die Bundesregierung
sorgt also kräftig mit dafür, dass Billigflieger
preislich noch attraktiver werden als die Bahn.
Ein Teil der Preiserhöhungen ist hausgemacht,
weil die Bahn die Trassenpreise zum 10.12.2006 erheblich
anheben wird, da die Netztochter der DB für den
geplanten Börsengang Gewinne abwerfen soll. Die
Bundesnetzagentur lässt derzeit in einem Gutachten
Kriterien für die bisher vollkommen intransparente
Trassenpreiserhebung der DB erarbeiten und wird die
Trassenentgelte auf dieser Basis im kommenden Jahr überprüfen.
Dabei ist nicht auszuschließen, dass analog zur
Regulierung bei den Energieleitungen kräftige Trassenpreiskürzungen
angeordnet werden.
Die Erhöhung der Nahverkehrspreise muss durch
die Länder genehmigt werden. Wir
begrüßen die Ankündigung von Verkehrsminister
Daehre aus Sachsen-Anhalt, die
Erhöhung nicht zu genehmigen und fordern die anderen
Landesverkehrsminister auf,
diesem Beispiel zu folgen. Allerdings tragen die Länder
auch erhebliche Mitschuld an den Preiserhöhungen,
weil sie der Kürzung der regionalen Nahverkehrsmittel
um 2,3 Milliarden Euro bis 2010 im Bundesrat zugestimmt
haben.
Da die Länder von den gestiegenen Mehrwertsteuereinnahmen
profitieren, sollten
sie daher mehr Geld aus den Länderkassen für
den öffentlichen Nahverkehr zur
Verfügung stellen.
|