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Masterplan FahrRad


Masterplan FahrRad – Mehr Rad und weniger Treibhausgase


Mitte letzten Jahres stellte ich in Berlin ein Konzept zur Förderung des Radfahrens vor. Zentral ist die Idee zur Entwicklung eines Masterplans FahrRad. Ziel: Die schrittweise Verdoppelung des Radverkehrs in den kommenden zehn Jahren. Dafür muss die Infrastruktur für Radfahrer verbessert werden. Wichtig ist: Es zählt nicht allein die Zahl der geschaffenen Radwegekilometer. Wichtiger als kilometerfixierte Ausbauprogramme ist die Schaffung eines attraktiven, integrierten Radverkehrsnetzes. Auch der Bund muss für ein nationales Radroutennetz sorgen, das innerhalb von zehn Jahren mindestens 12 Routen mit ca. 8000 km Streckenlänge umfassen soll. Vor allem müssen die Lücken im Netz geschlossen werden.

Das Rad hat derzeit in Deutschland einen Verkehrsanteil von nur rund zwölf Prozent. Damit liegt die Bundesrepublik weiter hinter den Nachbarländern Niederlanden oder Dänemark zurück. Jeder Bundesbürger legt im Durchschnitt jährlich 300 Kilometer per Rad zurück. In andere Ländern sind es zum Teil doppelt so viele.

Bei dem Vorstoß geht es jedoch nicht darum, das Rad gegen das Auto zu stellen.

Schließlich wird auch der Verkehrsfluss des Autos durch mehr Radverkehr entlastet. Besonders in Städten und auf einer Strecke bis zu sechs Kilometern ist aber das Fahrrad das schnellste und billigste Verkehrsmittel, für den Radler wie für den Staat. Ein mit dem Fahrrad zurückgelegter Kilometer kostet die öffentliche Hand nur zwei Pfennig, während die Kommunen für einen Personenkilometer mit Auto, Bus oder Bahn das Zehn- bis Zwanzigfache hinblättern müssen.

Das Rad leistet einen erheblichen Beitrag zur Entlastung der Umwelt, zur Verbesserung des Klimas und für den individuellen Gesundheitsschutz.

Weiterhin wollen wir den Bund bei der Finanzierung von Radwegen stärker in die Pflicht nehmen. Im Jahr 2001 gab der Bund nur 1,2 Prozent seines Bundesfernstraßenbudgets für Radwege aus. In den Haushaltsberatungen für 2002 konnten wir durchsetzen, dass zusätzlich 50 Millionen Euro für den Bau oder die Sanierung von Radwegen an Bundesstraßen bereitstehen. Das bedeutet eine glatte Verdopplung der Mittel.

Große Unterschiede in der Benutzung des Rads gibt es in Ost- und Westdeutschland. Auf Grund eines oft unzureichenden Radwegenetzes in den neuen Bundesländern liegt dort der Fahrradanteil noch weit hinter dem in den alten Bundesländern zurück.

Städte wie Münster, Troisdorf oder Erlangen sind vorbildlich.

Als nächstes muss im Rahmen des MasterPlans dann die Straßenverkehrsordnung gründlich durchforstet werden – sie ist nicht radfahr-freundlich. So ist allein schon die bindende Benutzungspflicht von Radwegen hinderlich und muss abgeschafft werden. Weitere Bestandteile des Masterplans "FahrRad" müssen sich mit Verkehrssicherheit, Sicherheit vor Diebstählen, verbesserten Serviceleistungen der Bahn und des öffentlichen Nahverkehr für Radfahrer etc. beschäftigen. Wir wollen alle politischen Ebenen zusammenführen, damit durch eine besser abgestimmte Fahrrad-Politik endlich ein Fahrrad-freundliches Land entsteht.