Fraktionsbeschluss "Solidarität.
Wiederaufbau und Katastophenvermeidung"
26.8.2002
Programm für einen vorsorgenden Klima- und Hochwasserschutz
für die nächste Legislatur
"Was durch Menschen in den vergangenen Jahrzehnten
verursacht worden ist, müssen wir durch entschlossenes
politisches Handeln ändern. Ich denke dabei an
das Einmauern mancher Flüsse oder an die Klimaveränderung
durch unseren Energieverbrauch:"
Bundespräsident Johannes Rau in seiner Fernsehansprache
v. 17.8.2002
Unser Mitgefühl gehört den Opfern der Hochwasserkatastrophe
in Deutschland und in den anderen betroffenen Gebieten.
Die beeindruckende Hilfsbereitschaft der Menschen aus
allen Teilen Deutschlands ist für die Betroffenen
nicht nur materiell eine große Unterstützung.
Die Solidarität in Deutschland erhält einen
neuen Impuls durch die Flut. Menschen aus dem Ruhrgebiet
fahren an die Elbe, um vor Ort zu helfen. Neue Verbindungen
entstehen. Dieses neue Bewusstsein für die gemeinsame
Verantwortung brauchen wir, um die Folgen der Flut zu
bewältigen.
Die Kulturschätze des Ostens dringen durch die
Berichte über ihre Bedrohung und Beschädigung
neu ins Bewusstsein der Menschen. Das ist gut, denn
wir brauchen eine nationale Anstrengung, um dieses kulturelle
Erbe zu sichern und damit die wirtschaftlich wichtigen
touristischen Anziehungspunkte zu erhalten.
Schnelle Hilfe für die Opfer - schneller Wiederaufbau
Schnelle Hilfe für die Opfer der Hochwasserkatastrophe
muss jetzt Vorrang haben. Die Aufräumarbeiten müssen
zügig beendet werden. Den Betroffenen muss unbürokratisch
geholfen werden.
Eine riesige Wiederaufbauleistung steht bevor. Die
Schäden durch die Hochwasserkatastrophe werden
auf einen zweistelligen Milliardenbetrag geschätzt.
Die Solidarität mit den Opfern ist sehr beeindruckend.
Sei es das Anpacken vor Ort, seien es die Millionenspenden,
die sich aus großen und kleinen Teilbeträgen
zusammensetzen.
Auch die Bundesregierung hat schnell und unbürokratisch
gehandelt. 100 Millionen € Soforthilfe wurden bereits
in der vergangenen Woche bereitgestellt und sind zu
einem Teil bereits verteilt worden. Anfang der Woche
hat das Bundeskabinett den Weg für weitere sieben
Milliarden € freigemacht. Damit steht fest: Die
Zusagen werden eingehalten und solide finanziert.
Die Mittel sollen als Soforthilfe für Privathaushalte,
Gewerbetreibende und die Landwirtschaft, zur Wiederherstellung
der kommunalen Infrastruktur und zum Wiederaufbau der
Verkehrswege eingesetzt werden. Eine weitere Milliarde
für die Reparatur der Verkehrswege stellt der Bund
aus dem Verkehrshaushalt zur Verfügung. 5000 bisher
Arbeitslose können kurzfristig im Rahmen von Strukturanpassungsmaßnahmen
Arbeit bei der Beseitigung der Schäden bekommen.
Wichtig ist: das Geld muss schnell fließen. Die
Investitionen zum Wiederaufbau müssen den ortsansässigen
ostdeutschen Unternehmen zugute kommen. Ohne langwierige,
formalistische Ausschreibungen. Dann wird der Wiederaufbau
gelingen.
Die meisten Unternehmer wollen vor Ort bleiben und
ihren Betriebe wieder aufbauen. Es ist wirtschaftspolitisch
von größter Bedeutung, dass sie nicht abwandern.
Wir werden sie deshalb beim Wiederaufbau unterstützen.
Die Bundesregierung hat am 22.August ein Hilfsprogramm
zur Hilfe für die betroffenen Unternehmen vorgelegt.
Kleinen und mittleren und Unternehmen wird kurzfristig
der Verlust von Wirtschaftsgütern bis zu 50% ersetzt,
der von Ernteausfällen betroffenen Landwirtschaft
wird schnell und unbürokratisch geholfen. In Zusammenarbeit
mit den Kammern werden für verlorengegangene Ausbildungsplätze
übergangsweise Ersatzlösungen geschaffen.
Das ist wichtig, damit es nicht zu zusätzlichen
Abwanderungen kommt. Die Schulden für zerstörte
Investitionsgüter werden übernommen. Wir erwarten,
dass auch die betroffenen Banken einen angemessenen
Beitrag erbringen. Auch bei vorübergehendem Produktionsausfall
müssen Zulieferbeziehungen erhalten bleiben. Hier
ist die Solidarität der westdeutschen Wirtschaft
gefragt.
Der Solidarfonds Flutkatastrophe sichert Arbeitsplätze
gerade im Handwerk und bei kleinen und mittleren Unternehmen.
Darüber hinaus werden die privaten und öffentlichen
Wiederaufbauinvestitionen Aufträge für das
Handwerk erbringen und damit Beschäftigung in den
betroffenen Regionen sichern.
Wir unterstützen alle weiteren Anstrengungen von
Bund, Ländern und Gemeinden, den betroffenen Mitbürgern
unkonventionell zu helfen und den Wiederaufbau voranzutreiben.
Darüber hinaus sind die entschlossene Bereitschaft
der EU-Kommission, in dieser schwierigen Situation der
Bundesrepublik und den Menschen in den betroffenen Regionen
wirksam zu helfen und der "Hochwassergipfel"
mit den Anrainerstaaten hoffnungsvolle Zeichen, dass
auch grenzüberschreitend die internationale Zusammenarbeit
und Hilfe verbessert wird.
Katastrophenursachen bekämpfen
Wir spüren eine Ohnmacht gegenüber diesen
Naturgewalten. Und doch sind sie vom Menschen gemacht
oder zumindest verstärkt. Wenn die Natur unsere
Eingriffe nicht mehr wegpuffern kann, sind auch wir
gegen Naturgewalten machtlos.
Die Folgen treffen zukünftige Generationen und
in sehr starkem Maße Menschen in anderen Kontinenten.
Aber es trifft auch schon heute uns in Europa und Deutschland.
Es trifft Häuslebauer, Bauern, Unternehmen: Z.
Zt. vier Millionen Menschen. Es kann jeden heute hier
in Deutschland die Existenz kosten.
Klimaschutz darf man nicht nur in besseren Zeiten als
Luxusthema betreiben. Wir müssen Klimaschutz aus
ganz egoistischen, materiellen Interessen betreiben.
Statt den Ast, auf dem wir sitzen, abzusägen, müssen
wir den Baum, der uns ernährt, pflegen.
Auch in der Hochwasservorsorge hat der Mensch schwer
gesündigt. Die Kanalisierung, Vertiefung, zu enge
Eindeichung und Anstauung der Fließgewässer
hat zu einem immer schnelleren Wasserabfluss geführt
und den Flüssen ihre natürlichen Überflutungsauen
genommen. Die industriealisierte Landwirtschaft verdichtet
die Böden. Der kranke Wald kann seine Wasserspeicherfunktion
nicht mehr erfüllen. In rund tausend Jahren sächsischer
Geschichte wurde noch nie so viel Fläche versiegelt
und überbaut wie seit 1990 - und dies bei extremen
Einwohnerrückgang. Es entstanden gewaltige Gewerbegebiete
und Einkaufszentren neben Städten und Dörfern,
die deren Kernflächen teilweise übersteigen.
Es gilt jetzt, entschlossen und schnell zu handeln.
Vorsorge ist nicht umsonst. Aber: Nicht handeln ist
viel teurer. Wenn wir nicht reagieren, wird sich diese
Jahrhundertflut an Rhein oder Donau wiederholen und
auch Stürme mit bisher in Deutschland unbekannter
Intensität werden größeren Schaden anrichten.
Im Rahmen einer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie
müssen deshalb die folgenden 20 Aufgaben entschieden
angegangen bzw. weiterverfolgt werden.
20 Aufgaben für einen vorsorgenden Hochwasser-
und Klimaschutz
Vorsorgender Hochwasserschutz
1. Der schnelle Wiederaufbau der zerstörten Infrastruktur
in den überfluteten Regionen hat absoluten Vorrang.
Deiche müssen repariert und verstärkt werden,
Häuser, Betriebe, Straßen, Brücken und
Bahnstrecken vollständig wiederaufgebaut werden.
Dazu müssen auch im Verkehrshaushalt Umschichtungen
vorgenommen werden. Dabei dürfen auch prestigeträchtige
und teure Großprojekte nicht ausgenommen werden.
Der Neuaufbau muss so geplant werden, dass die ökologischen
Sünden der Vergangenheit nicht wiederholt werden.
Die Mittel für die Soforthilfe sollen so eingesetzt
werden, dass bei nicht auszuschließenden künftigen
Hochwässern die Umweltschäden (z.B. durch
auslaufende Öltanks) minimiert werden, u.a. durch
die Förderung für neue Heizungsanlagen auf
Basis erneuerbarer Energien.
2. Wir brauchen eine "neue Freiheit der Flüsse".
Der natürliche Lauf unserer Flüsse muss erhalten
bleiben. Nicht sie sind an die Schiffe anzupassen, sondern
umgekehrt wird eine naturverträgliche Binnenschifffahrt
daraus. Dafür sprechen ökologische Gründe
ebenso wie die extrem hohe Unwirtschaftlichkeit des
Wasserstraßenausbaus. Die Elbe darf nicht weiter
ausgebaut, verschottert und vertieft werden. Die Saale-Staustufe
wollen wir nicht bauen. Die Schifffahrtsverbindung vom
Mittellandkanal über die Havel nach Berlin und
zur Oder wird bereits ausreichend ausgebaut. Einen weiteren
Ausbau insbesondere für Teltowkanal, Spree-Havel-Kanal,
Oder-Seitenkanal und Oder lehnen wir ab. Für Saale,
Havel und Oder muss gelten, dass der Ausbaustand des
Rheins nicht als Vorbild dienen kann. Beim Donauausbau
muss die umwelt- und naturverträgliche Variante
durchgeführt werden, die dem Beschluss des Deutschen
Bundestages entspricht. Wir fordern Ministerpräsident
Stoiber und die Bayerische Staatsregierung nachdrücklich
auf, endlich von ihrer Forderung nach weiteren Staustufen
und nach Kanalisierung der Donau abzurücken.
3. In einem Aktionsprogramm "Rückbau der Flüsse"
muss länder- und grenzübergreifend sichergestellt
werden, dass die Flüsse wieder an ihre natürlichen
Überschwemmungsgebiete angeschlossen werden. Es
gilt u.a. Auen zu erhalten und zu renaturieren, Deiche
rückzuverlegen und dort, wo keine natürlichen
Überflutungsflächen mehr zur Verfügung
stehen, Polder anzulegen.
4. Die gesamte Landnutzung muss flächendeckend
ökologischer gestaltet werden. Großräumige
Entwässerungen und die Kanalisierung von Bächen
und Vorflutern muss ebenso ein Ende haben wie die Bodenverdichtung
durch eine industrialisierte Landwirtschaft. Extensive
Landwirtschaft, konservierende Bodenbearbeitung und
Fruchtfolgen müssen gefördert werden. Ziel
muss es sein, die Wasseraufnahmefähigkeit der Böden
zu erhöhen und Wasser länger in der Landschaft
zu halten. Dafür ist es auch wichtig, dass Auwälder,
Moore und Feuchtwiesen erhalten bleiben. Verstärkte
Maßnahmen gegen das Waldsterben sollen die Wasserspeicherfunktion
unsere Wälder wieder verbessern.
5. Ein umfassendes Programm zum Stop der Flächenversiegelung
soll den Zuwachs an neuer Flächeninanspruchnahme
auf bundesweit 30 ha pro Tag in 2020 begrenzen, wie
es die nationale Nachhaltigkeitsstrategie vorsieht.
Die anstehende Planungsrechtsnovelle und die Reform
der Grundsteuer müssen Anreize zum sparsameren
Umgang mit dem Boden geben und Baupotentiale im Siedlungsbereich
mobilisieren. Gleichzeitig muss mit einer großangelegten
Flächenentsiegelung begonnen werden. Dafür
müssen Bund, Länder und Kommunen eng zusammenarbeiten.
Gute Hochwassermaßnahmen können die Spitzen
senken und die Folgen mildern, aber sie können
kein Jahrhunderthochwasser verhindern. Langfristig hilft
nur eine entschiedene Klimaschutzpolitik. Angesichts
der beginnenden Klimaänderungen müssen deshalb
jetzt sofort alle erdenklichen Maßnahmen in nationaler
und internationaler Zusammenarbeit ergriffen werden.
Klimaschutz
6. Deutschland verpflichtet sich auf ein nationales
Reduktionsziel der Treibhausgasemissionen um 40% bis
2020 (auf der Basis von 1990). Auf europäischer
und internationaler Ebene müssen die Bemühungen
zur Reduktion der klimaschädlichen Emissionen in
fast allen Industrieländern forciert werden.
7. Die Ökologische Steuerreform muss nach 2003
konsequent als Ökologische Finanzreform weiterentwickelt
und verbessert werden.
Die Ökologische Steuerreform ist gut für den
Klimaschutz und daher unverzichtbar. Wir wollen sie
fortsetzen und weiterentwickeln. Nur so gibt es dauerhaft
die nötigen Signale an alle Verbraucher, sparsam
mit Energie umzugehen und damit zum Klimaschutz beizutragen.
Wir wollen die Ökologische Steuerreform in eine
Ökologische Finanzreform einbetten. Dazu gehört
vor allem der Abbau umweltschädlicher Subventionen
(z.B. Kohlebeihilfen, Verkehrssubventionen, Landwirtschaft).
Die dort eingesparten Mittel müssen in Umwelt-
und Klimaschutzprojekte gesteckt werden, vor allem in
Programme zur Energieeinsparung, zur Wärmedämmung
in Altbauten und zur Markteinführung Erneuerbarer
Energien.
8. Das erfolgreiche Erneuerbaren-Energien-Gesetz und
die Förderprogramme müssen weiterentwickelt
werden. Ziel ist es, den Anteil der Erneuerbaren Energien
bereits bis 2006 zu verdoppeln. Wir fordern die Opposition
auf, ihre unbegründeten Angriffe auf dieses Gesetz
zu überdenken und in einen breiten politischen
Konsens einzustimmen. Mit dem Instrument der Quote soll
im Wärmebereich der Anteil der Erneuerbaren Energien
zur Wärmegewinnung kontinuierlich erhöht werden.
Langfristiges gesellschaftliches Ziel muss es sein,
die Energieversorgung zunehmend vollständig auf
Erneuerbaren Energien umzustellen.
9. Um weitere wirtschaftliche Energiesparpotenziale
auszuschöpfen, soll ein Energieeffizienz-Fonds
eingerichtet werden, der verantwortlich für die
Ausschreibung unterschiedlichster innovativer Maßnahmen
und Programme zur Marktunterstützung von Effizienztechnologien
und -dienstleistungen sowie von Motivations- und Informationskampagnen
ist.
10. Das Altbausanierungsprogramm muss deutlich aufgestockt
werden.
Etwa 30 Prozent des gesamten Energieverbrauchs in Deutschland
gehen auf das Konto von Wohngebäuden. Maßnahmen
zur Reduzierung des Energieverbrauchs im Gebäudebereich
sind daher weiter zu verstärken. Bis 2020 sollte
der gesamte Altbaubestand saniert werden.
11. Die Anreize für Investitionen in den baulichen
Klimaschutz müssen auf breiter Basis deutlich erhöht
werden. Bei Neubauten soll ein Ökobonus bei der
Förderung den ökologischen Niedrigenergiestandard
deutlich anheben.
12. Die effiziente Energieerzeugung ist ein wichtiger
Baustein der Klimaschutzpolitik. Noch in diesem Jahrzehnt
brauchen wir den Marktdurchbruch der Brennstoffzelle.
Die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) sollte gleichzeitig
bis 2020 verdoppelt werden. Dafür ist das KWK-Gesetz
konsequent weiterzuentwickeln. Die Entwicklung nachhaltiger
Energietechnologien soll durch eine forschungspolitische
Offensive breiter unterstützt werden.
13. Verkehrspolitisch muss klar am Kurs der ökologischen
Mobilität festgehalten werden. Der öffentliche
Verkehr mit Bus und Bahn muss als klimafreundliche Alternative
attraktiver werden. Bahnfahren muss billiger und attraktiver
werden: durch Halbierung der Mehrwertsteuer und eine
Qualitätsoffensive für öffentliche Verkehrsmittel.
Mehr Wettbewerb im öffentlichen Personenverkehr
und auf der Schiene kann zu mehr Angeboten, höherem
Komfort und attraktiveren Preisen führen. Durch
eine EU-weite Kerosinbesteuerung soll die Wettbewerbsfähigkeit
der Bahn auch auf langen Strecken verbessert werden.
14. Autofahren muss sauberer, das heißt CO2-sparender
werden: durch eine klare Klimaschutz- und Null-Emissions-Strategie.
Das 1-Liter-Auto wollen wir heute auf die Straße
bringen und gleichzeitig für morgen das Brennstoffzellen-
bzw. Solar-Wasserstoff-Fahrzeug entwickeln.
14. Der Anteil der biogenen Treibstoffe soll kontinuierlich
gesteigert werden, so dass in wenigen Jahrzehnten ein
hoher Anteil am Kraftstoffverbrauch errreicht werden
kann. Das wollen wir durch gezielte Förderprogramme
und die richtigen Rahmenbedingungen erreichen.
16. Auf EU-Ebene muss sich Deutschland aktiv an der
Ausgestaltung der
Emissionshandelsrichtlinie beteiligen. Ein ökologisch
wirksamer Emissionshandel soll in Deutschland als Ergänzung
zu den anderen Instrumenten des Klimaschutzes (wie Ökosteuer,
EEG oder Förderprogrammen) verbindlich eingeführt
werden.
17. Klimapolitik ist internationale Politik. Die EU-Osterweiterung
ist aktiv in energie-
und klimapolitischer Hinsicht zu begleiten. Ziel muss
es sein, in den Beitrittsländern die Energieeffizienz
und den Anteil der Erneuerbaren Energien deutlich zu
erhöhen und den Ausstieg aus der Atomenergie einzuleiten.
Stärkung der internationalen EU-Umweltpolitik auf
der Konferenz in Johannesburg durch eine Offensive für
Technologietransfers und eine gemeinsame Strategie für
Erneuerbare Energien.
18. Auch die Landwirtschaft muss ihren Beitrag zum
Klimaschutz leisten. Der Methanausstoß muss zurückgehen.
Durch eine strikte Flächenbindung bei der Tierhaltung
muss erreicht werden, dass die deutsche und europäische
Landwirtschaft stärker auf eigenes Futter zurückgreift,
damit großflächige Rodungen und die Einrichtung
von Monokulturen zum Futteranbau auf der Südhalbkugel
aufhören.
19. Eine nachhaltige Forstwirtschaft muss weltweit
unterstützt werden. Wälder sind bedeutende
CO2-Speicher. Wichtige Instrumente zu ihrem Schutz sind
die Förderung von Ökosiegeln für Holz,
die Verbesserung der Absatzchancen für heimische
Hölzer und Hilfen beim Aufbau von Erwerbsalternativen
zu Rodung und Einschlag für die Bevölkerung,
die vom Wald lebt.
20. Die Anstrengungen zum Schutz der Weltmeere müssen
verstärkt werden. Die Zukunft des Weltklimas hängt
im hohen Maße vom ökologischen Gleichgewicht
der Meere ab.
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