August 2005
Unser Weg in Richtung Nachhaltigkeit
Mit dem „Wegweiser Nachhaltigkeit 2005“
hat Rot-Grün den zweiten Fortschrittsbericht
zur Nachhaltigkeitsstrategie verabschiedet. Damit
ist die Bundesregierung der Verpflichtung der
Unterzeichnerstaaten der Agenda 21 im Rahmen der
UN-Konferenz zu Umwelt und Entwicklung 1992 nachgekommen.
Der Fortschrittsbericht muss alle zwei Jahre vorgelegt
werden.
Der „Wegweiser Nachhaltigkeit 2005“
zieht Bilanz zur Nachhaltigkeitspolitik der Bundesregierung.
Mit der Nachhaltigkeitsstrategie von 2002 soll
Nachhaltigkeit zum Leitbild der Politik in allen
Handlungsfeldern werden. Der Bericht zeigt hier
viel Licht etwa im Bereich der Energiepolitik,
aber auch Schatten: So ist die Verknüpfung
der strategischen Herausforderungen einer nachhaltigen
Entwicklung mit den Zielen der Agenda 2010 noch
nicht gelungen.
Der Bericht wirft zahlreiche brennende Fragen
auf, etwa wie nachhaltiges Wachstum erreicht werden
kann. Der Wegweiser wendet sich deutlich gegen
die platz greifende, unkritische Wachstumseuphorie,
die Wachstum, Wachstum, Wachstum fordert, egal
zu welchem Preis. Im Eingangsabsatz heißt
es: „Nicht wenige fordern (…) eine
reine Wachstumsstrategie, die soziale Anliegen
und den Schutz der Umwelt (…) nachrangig
berücksichtigen soll.“ Nachhaltigkeit
zielt jedoch auf die sozialen, ökologischen
und ökonomischen Konsequenzen unserer Politik.
So verkennt eine blinde Wachstumsstrategie etwa
die hohen Kosten des unterlassenen Umweltschutzes
gegenüber der Vorsorge und soziale Gerechtigkeit.
Neue wichtige Themen werden angesprochen, z.B.
die Konsequenzen aber auch Chancen des demografischen
Wandels etwa für die Siedlungs- oder auch
Infrastrukturentwicklung. Wir begrüßen
ausdrücklich die neuen Schwerpunktthemen
im Perspektivkapitel: Moderne Stromversorgung
– erneuerbare Energien optimal integrieren;
Nachwachsende Rohstoffe – für neue
Produkte und wachsende Märkte; Zukunftsfähige
Waldwirtschaft und Biologische Vielfalt –
schützen und nutzen.
Beispiel nachwachsende Rohstoffe:
Die Bundesregierung hat die Bedeutung der
nachwachsenden Rohstoffe sowohl in ihrer ökologischen
als auch ihrer ökonomischen Dimension erkannt.
Damit hat sie die von uns angestoßene Initiative
„Weg vom Öl“ auch im Bereich
der stofflichen Nutzung zueigen macht. Der Ölpreisanstieg
zeigt, dass der Ersatz von Erdöl durch nachwachsende
Rohstoffe und durch Bioenergien kein Nischenthema
für ökologische Idealisten, sondern
ein hartes Wirtschaftsthema ist, das über
die Zukunft unseres Lebensstandards mit entscheidet.
Beispiel nachhaltige Waldwirtschaft:
Die ökonomischen Perspektiven der Waldwirtschaft
sind mit dem Thema nachwachsende Rohstoffe eng
verbunden, denn der Wald liefert den nachwachsenden
Rohstoff Holz. Gleichzeitig sind die Wälder
ein einzigartiges Naturerbe, das als Lebensraum
gesichert werden muss. Deshalb kann der Wald nicht
nur als Wirtschaftswald betrachtet werden, genau
so wenig kann er seine Nutzung allein dem Naturschutz
vorbehalten sein. Es gilt vielmehr, mit einer
naturnahen Waldwirtschaft beides miteinander in
Einklang zu bringen.
Beispiel Artenvielfalt:
Trotz langjähriger Anstrengungen und einer
Reihe von Erfolgen des Naturschutzes ist die Situation
der biologischen Vielfalt und des Naturhaushaltes
in Deutschland noch nicht zufrieden stellend.
Es ist ein historischer Fortschritt, dass erstmals
eine Bundesregierung Schutz und Nutzung unserer
Natur als politische Querschnittsaufgabe für
alle Ressorts festgeschrieben hat. Im Wegweiser
werden Qualitäts- und Handlungsziele für
diese Trendwende benannt. Es wird aufgezeigt,
dass Wachstum zu Lasten der Natur bestenfalls
kurzfristige Erfolge erzielen kann und die Probleme
zu Lasten kommender Generationen verschiebt. Nachhaltig
ist eine Wirtschaftsweise nur dann, wenn sie ihre
natürlichen Lebensgrundlagen, nicht zerstört.
Es gibt viele Bereiche im Natur- und Artenschutz,
in denen schwarze Zahlen geschrieben werden können,
auch in Land-, Forstwirtschaft und Tourismus.
Regionale Produkte aus naturnaher Bewirtschaftung
bringen Wertschöpfung in landschaftliche
schöne, aber oftmals strukturschwache Regionen.
Erholungsangebote in unseren Naturparken werden
immer stärker nachgefragt und schaffen Arbeitsplätze
und Einkommen in Hotellerie und Gastronomie.
Beispiel Erneuerbare Energien:
Mit dem Schwerpunkt entwickelt die rot-grüne
Bundesregierung ihr erfolgreiches Energiekonzept
weiter. Der „Wegweiser Nachhaltigkeit 2005“
bekräftigt dabei das Ziel, bis zum Jahre
2020 mindestens ein Fünftel des Strombedarfs
aus erneuerbaren Energien zu decken. Für
den zukünftigen Energiemix bei geordneter
Beendigung der Atomkraftnutzung spielt neben der
Steigerung der Effizienz die optimale Integration
der erneuerbaren Energien, insbesondere der Windenergie
eine entscheidende Rolle. Die Bundesregierung
macht sich die Erkenntnis zu eigen, dass die Integration
der erneuerbaren Energien in die bestehenden Netze
sowohl technisch als auch wirtschaftlich machbar
ist. Der Bericht zeigt die großen Chancen
der Kombination von innovativer Anlagentechnik
und herausragendem Know-how für Deutschland
im internationalen Wettbewerb auf.
Der Wegweiser Nachhaltigkeit macht – wie
im Bereich Energie - deutlich, dass eine Wende
zu einer nachhaltigen Politik machbar ist, wenn
die Weichen durch die Politik rechtzeitig gestellt
werden.
„Wegweiser Nachhaltigkeit
2005“
http://www.bmu.de/nachhaltige_entwicklung/nachhaltige_entwicklung/allgemeine_informationen/doc/35845.php
Hier gibts den Wegweiser
in Kurzfassung....
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