„Die Deutschen sollen endlich mal den Kopf hinhalten“
So schallt es laut aus den USA und der NATO. Erwartet wird
ein Kampfeinsatz, eine „solidarische Beteiligung“
von deutschen Soldaten im Süden Afghanistans, dort wo
kanadische, britische und US - Truppen ihren „Krieg
gegen Terror“ führen und jeden Widerstand, oder
das was sie als solchen ausmachen, brutal niederschlagen.
Immer öfter werden unschuldige Zivilisten verletzt und
getötet. Der Hass der einheimischen Bevölkerung
auf die „Besatzer“ wächst mit jedem Toten
. Die Taliban bekommen immer mehr Zulauf und die Zahl der
Anschläge auf Ausländer und einheimische „Kollaborateure“
wächst. Ein schrecklicher, gewaltsamer Teufelskreis ist
längst im Gange. Die militärischen „Friedensbringer“
stiften Krieg, rüsten auf und erhöhen den Druck
auf Deutschland , dabei mit zu machen. Die berechtigten Zweifel
an dieser falschen und kontraproduktiven Strategie werden
ignoriert. Die Zweifler werden als Weicheier betrachtet, die
endlich mal den Mut haben sollten, beim richtigen Krieg mit
zu machen. „Warum“, so lautet die vorwurfsvolle
Frage, sollen nur die amerikanischen oder kanadischen Jungs
im Kampf gegen den Terrorismus ihr Leben lassen, während
die Deutschen im Norden Afghanistans eine „nur zivile
Aufbauarbeit“ leisten. Was für absurde Vorwürfe!
Welch verquere Vorstellung von Solidarität und Frieden!
Und der Druck auf Deutschland wächst. Die ersten CDUler
und SPDler meinen schon halblaut: „Man dürfe sich
der Bitte der Freunde nicht entziehen“. Aus Angst vor
dem Wählervotum wird schon darüber spekuliert, ob
man das Afghanistan-Mandat nicht vorzeitig verlängern
sollte. Oder ob man mit der Verlängerung auf eineinhalb
Jahre den Wahltermin im Herbst 2009 geschickt umgehen könnte.
Mit der geplanten Ablösung der sog. Schnellen Eingreiftruppe
durch deutsche Einheiten, übernimmt die Bundeswehr auch
neue Kampfaufgaben. Das Risiko, dabei in blutige Kämpfe
verwickelt und getötet zu werden wächst für
diese Soldaten deutlich. Viel zu schnell hat die Mehrheit
im Bundestag der Regierung und diese der NATO signalisiert:
“Das machen wir, aber nach Süden gehen wir nicht!“
Noch nicht! Die Salamitaktik ist offensichtlich. Einer Mandatsausweitung
in den Süden und einer weiteren Verstrickung der Bundeswehr
müssen wir einen breiten Widerstand entgegensetzen. Anstelle
von mehr Militär und Gewalt braucht dieses Land mehr
zivile Hilfe und Unterstützung für einen friedlichen
und demokratischen Aufbau.
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