PRESSEMITTEILUNG
Lärmschutzpaket ist billige PR-Aktion
Zur heutigen Vorstellung des zweiten Nationalen Verkehrslärmschutzpaketes
der Bundesregierung erklärt Winfried Hermann, verkehrspolitischer
Sprecher:
Pläne sind gut, handeln ist besser. Kurz vor der Wahl umfangreiche
Aktivitäten beim Lärmschutz etwa bis zum Jahr 2013 zu
versprechen, gar strengere Lärmschutzgrenzwerte – ist
eine billige PR-Aktion. Denn das dafür notwendige Gesetz hätte
längst vorgelegt werden können. Unverbindliche Ankündigungen
helfen lärmbelasteten Anwohnerinnen und Anwohner gar nichts.
Schwerpunkt Schienenlärm: Seit geraumer Zeit tingeln Politiker
der großen Koalition durch das Rheintal und versprechen die Überprüfung
des so genannten Schienenbonus und die Lärmsanierung an belasteten
Strecken. In Tiefensees Paket steht von der Abschaffung des Schienenbonus
kein Wort. Zwar wurde mehr Geld in die Lärmsanierung gesteckt.
Die Programme mit Schallschutzwänden und -fenstern
kommen aber nicht schnell genug voran. Weitaus wichtiger ist aktiver
Lärmschutz:
Konsequent wäre es gewesen aus dem Konjunkturpaket II die
erforderlichen 500 Millionen Euro für die Umrüstung der
lauten rund 136.000 Güterwaggons, die in Deutschland unterwegs
sind zu finanzieren. Warum will Tiefensee mit der Einführung
lärmabhängiger Trassenpreise bis 2013 warten? Längst
sind diese Anreize in Europa üblich, auch die EU-Kommission
empfiehlt deren Einführung schon seit langem.
Schwerpunkt Fluglärm: Die Koalition hat mehr als zwei Jahre
gebraucht, um die Verordnungen zum Fluglärmgesetz fertig zu
stellen. Und sie hat vor allem mit der Schallschutzverordnung das
Schutzniveau deutlich abgeschwächt. Ambitionierter Lärmschutz
sieht anders aus. Europa hat mit den Vorgaben zur Bekämpfung
des Umgebungslärms, einen umfassenden strategischen Ansatz
auf den Weg gebracht. Hier hätte man sich von Tiefensees Paket
Informationen über die "hot spots" des Lärms
gewünscht und vor allem gesetzliche Vorgaben des Bundes zur
Ausgestaltung der Aktionspläne zur Lärmbekämpfung
durch die Kommunen.
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