Pressemitteilung

Wirtschaftlichkeitsrechnung für Stuttgart 21 muss endlich auf den Tisch

Anlässlich der Äußerungen von Bahnchef Grube, der Tiefbahnhof Stuttgart 21 werde voraussichtlich teurer als geplant, erklärt Winfried Hermann, verkehrspolitischer Sprecher:

Wenn die SteuerzahlerInnen das Risiko für ein milliardenschweres Projekt von Deutscher Bahn AG und öffentlicher Hand übernehmen sollen, darf dieses nicht weiter als geheime Verschlusssache behandelt werden.

Bahnchef Grube ist offenbar Realist. Anders als alle anderen Beteiligten am Projekt verlässt er sich nicht auf die veralteten Planzahlen der DB-eigenen Wirtschaftlichkeitsberechnung von 2004. Nun muss der nächste Schritt folgen:

Die aktuelle Wirtschaftlichkeitsrechnung für „Stuttgart 21“ muss auf den Tisch. Nur so kann Grube die versprochene Transparenz herstellen. Parlament und Bevölkerung müssen die Kosten und Risiken für die öffentliche Hand kennen.

Stuttgart 21 braucht keinen Fan-Beauftragten, wie den Sprecher des Bahnprojektes "Stuttgart 21" Herrn Drexler, der Treueschwüre von Deutscher Bahn und Politikern einklagt. Es ist unseriös zu behaupten, die Projektkosten seien überschaubar, obwohl noch nicht einmal die Unterlagen für den Planfeststellungsabschnitt für die Flughafenanbindung ausgelegt wurden.

Notwendig ist eine öffentliche Debatte über Kosten und Risiken des Projektes für die DB AG, die Stadt, die Region und für den Bund.

Zu klären sind beispielsweise nur scheinbar kleine Details wie:
- Warum nicht bekannt ist, wie hoch der Preis für den umfangreichen Umbau und Ausbau des Gleisvorfeldes für die Bauphase des Tunnelbahnhofs „Stuttgart 21“ eigentlich ist, obwohl er doch deutlich günstiger sein soll, als die erforderlichen Maßnahmen für das Konzept des "Kopfbahnhof 21"?[1].
- Und warum der teure Tiefbahnhof schon zur Fertigstellung so ausgelastet sein wird, so dass er absehbar die Angebotskonzeption für den Regionalverkehr des Landes Baden-Württemberg gefährdet[2]?

Wir Grünen werden weiterhin auf die Einsichtnahme in die Wirtschaftlichkeitsrechnung bestehen.
Bisher hat die Große Koalition, unterstützt von der FDP, im alten Bundestag die Veröffentlichung der Daten verhindert.

[1] http://www.eurailpress.de/article/view/73/erste-grosse-baumassnahme-fuer-stuttgart-21-vergeben.html

[2] Vgl. Gutachten zu Angebotskonzeption für den Regionalverkehr Baden-Württemberg 2020 und Betriebsprogramm Stuttgart 21, im Auftrag des Innenministeriums Baden-Württemberg

 


 

 

 

 

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