"Winne Hermanns Notizen aus Peking"

 

Winfried Hermann, MdB, Bündnis90/Die Grünen, sportpolitischer Sprecher der Fraktion, im Gespräch mit Sabine Hackländer

Vorläufige Olympia-Bilanz: Da muss nach den Spielen eine ganz kritische, offene Analyse betrieben werden, warum klappt es in manchen Sportarten und in anderen eben nicht.

Der sportpolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Winfried Hermann, fordert aufgrund des bisher nur mäßigen Erfolges der deutschen Mannschaft bei Olympia, eine offene und kritische Analyse. Dies müsse nach Ende der Olympischen Spiele angegangen werden. Gerade in den sogenannten Kernsportarten wie dem Turnen, Schwimmen, der Leichtathletik, aber auch dem Rudern seien die deutschen Sportler hinter ihren eigenen Ansprüchen und Erwartungen zurückgeblieben, sagte Hermann im Südwestrundfunk (SWR). Die Gründe dafür seien finanzieller aber auch struktureller Art. So müsse darüber nachgedacht werden, wie beispielsweise die Universitäten und die Wirtschaft besser in die Sportförderung eingebunden werden könnten, eine Öffnung der Bundeswehr-Hochschule sei ebenfalls denkbar. Herman lobte die Anti-Doping-Politik während der olympischen Spiele. Es habe weniger Doping-Fälle gegeben als ursprünglich befürchtet worden sei, dafür hätten die umfassenden und verbesserten Kontrollen gesorgt.

Sendetermin:
22.08.2008, 07.31 Uhr, SWR2 Tagesgespräch, SWR2

Das komplette Gespräch

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zum Hören (MP3)...


Berichte für das Schwäbische Tagblatt aus Peking:

"Grün in Peking - Winfried Hermann über Greenpeace China" vom 29.08.2009

hier...

"Hoffnung auf Papst-Besuch - Winfried Hermann traf den katholischen Bischof von Peking" vom 23.08.2009

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"Die Spiele werden das Land verändern" vom 19.08.08

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"Spannung steigt" vom 16.08.08

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Olympische Spiele - ohne Meinungsfreiheit?

Die Olympischen Spiele in Peking sind eröffnet. Die grüne Kritik am Gastgeber und am IOC:
China will kritische Berichte im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen verhindern und schränkt die Meinungs- und Pressefreiheit massiv ein. Die vom IOC akzeptierte Sperrung von Webseiten für ausländische Journalisten während der Spiele widerspricht den eigenen Zusagen und ist inakzeptabel. Anstatt den Wortbruch der chinesischen Regierung öffentlich zu kritisieren, nimmt das IOC dies kleinlaut hin. Einige Funktionäre versuchen das Ganze sogar noch zu verharmlosen.

China hat schon im Vorfeld der Eröffnung immer wieder versucht, die Olympischen Spiele zu entpolitisieren. Dies ist gründlich misslungen, wie schon an den zahlreichen Protesten im Vorfeld der Eröffnung der Spiele zu sehen war. Am Eröffnungstag der olympischen Spiele steht nun fest: China hat seine Versprechen bei der Vergabe der Spiele nicht eingehalten. Die Situation der Menschenrechte im Land ist immer noch unzureichend. Der Druck auf die Dissidenten ist in den Monaten vor den Spielen eher noch gestiegen.

Besonders betroffen von Verfolgung und Unterdrückung sind politische Oppositionelle und religiöse Minderheiten wie die buddhistischen Tibeter und die muslimischen Uiguren. Die chinesische Regierung muss - auch von Seiten der Bundesregierung – unbedingt weiterhin unter Druck gesetzt werden, alle politischen Gefangenen freizulassen und Meinungs- und Pressefreiheit zu gewährleisten.

Unrühmliche Rolle des IOC

Das IOC hat hierbei bisher keine gute Figur gemacht: Erst lässt sich das IOC von den chinesischen Behörden verschaukeln, die eine freie Berichterstattung während der Spiele zugesichert haben. Dann nimmt das IOC Einschränkungen des Informationszugangs in China schulterzuckend hin. Die Sperrung von Seiten von Amnesty International, der BBC und der Deutschen Welle machen offensichtlich, dass China einer kritischen Berichterstattung einen Riegel vorschieben will. Wenn deutsche Zeitungen wegen der chinesischen Zensur erst mit tagelanger Verspätung im Deutschen Haus bereit liegen, dann hat das mit Presse- und Informationsfreiheit nur wenig zu tun.

IOC-Präsident Jacques Rogge entschuldigt dieses Vorgehen Chinas damit, dass man die Gesetze eines Landes respektieren müsse. Dabei macht es einen Unterschied, ob man über schwerste Menschenrechtsverletzungen redet, oder über die Verletzung der Straßenverkehrsordnung. Das IOC darf doch nicht so tun, als ob die Missachtung der Rechte von Dissidenten und religiösen Minderheiten genauso zu den respektierenden Eigenarten eines Landes gehören, wie die Frage, ob auf den Straßen Links- oder Rechtsverkehr herrscht. Rogges Aussage kommt einem Offenbarungseid des IOC in Sachen Menschenrechte gleich.

Bündnis90/Die Grünen verbinden mit den Olympischen Spielen in Peking die Hoffnung, dass die Spiele zur Öffnung und Demokratisierung des Landes beitragen werden und die Menschenrechtslage sich nachhaltig verbessert. Das Weltinteresse an den Olympischen Spielen kann und darf nicht politisch einseitig gesteuert werden. Das kann auch nicht das Interesse des IOC sein. Dieses muss künftig mit den Staaten, die die Olympischen Spiele austragen, verbindliche Regelungen treffen, die eine freie Berichterstattung gewährleisten.


GEA.de
Winfried Hermann schreibt:

Olympische Notizen online
TÜBINGEN/PEKING. Wäre es angesichts der Menschenrechtssituation in China nicht besser, die gesamten Olympischen Spiele einfach zu ignorieren? Oder sind sie nicht doch die große Chance, die Öffnung und Demokratisierung des Landes voranzutreiben? Fragen wie diese kann man von heute an mit einem diskutieren, der trotz aller Bedenken nach Peking fliegt. Winfried Hermann, grüner Bundestagsabgeordneter aus Tübingen, vermittelt den GEA-Lesern in einem Olympia-Tagebuch unter der Adresse http://.olympiablog.gea.de im Internet Informationen und Einschätzungen aus erster Hand.

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Link zum Gea-Blog hier....

Grünes Olympia-Blog hier...

 

und Winfried Hermanns Lieblingslinks zum Thema Olympia:

Internationales Olympisches Komittee

Der Deutsche Olympische Sportbund

Jens Weinreich

Sports for Peace

Human Rights Watch


27.07.2008

"China will sich nicht blamieren"
- Interview zu den Olympischen Spielen in China in "Sonntag aktuell"

hier...



 

 

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Winfried Hermann
bei der Olympiade in Peking

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und Winfried Hermanns Lieblingslinks zum Thema Olympia:

Internationales Olympisches Komittee

Der Deutsche Olympische Sportbund

Jens Weinreich

Sports for Peace

Human Rights Watch