Beratungen Bundeshaushalt 2009
EP 06 Bundesministerium des Innern / Kapitel 0602
Die Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
beantragt:
Beim Haushaltstitel 684 11 („Zentrale Maßnahmen
auf dem Gebiet des Sports“) werden die vorgesehenen
Ausgaben für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) gestrichen.
Stattdessen werden die nicht benötigten Mittel für
die Dopinganalytik, Anti-Dopingforschung sowie für die
Dopingprävention verwendet.
Begründung:
Der Staat darf Sportorganisationen und –einrichtungen
nur dann finanziell fördern, wenn dort ein glaubwürdiger
und konsequenter Weg in der Dopingbekämpfung gegangen
wird. Ein dopingfreier Radsport ist jedoch zur Zeit offenbar
nicht möglich. Besonders im Profiradsport wird seit Jahren
und über Team- und Mannschaftsgrenzen hinweg gedopt.
Doping ist in diesem Bereich zu einem systemimanenten Zwang
geworden. Die vom Bund Deutscher Radfahrer (BDR) angekündigten
Anti-Doping-Initiativen sind nicht realisiert worden. Von
einem dopingfreien Neustart, auch im deutschen Radsport, kann
keine Rede sein.
Der Staat muss in der Dopingbekämpfung konsequent handeln.
Gesetzgeberische Veränderungen in der Dopingbekämpfung
müssen durch Förderentscheidungen der Verwaltungen
ergänzt werden. Als ein weiterer Schritt in der Dopingbekämpfung
soll daher eine Rahmenvereinbarung zwischen BMI mit DOSB und
allen geförderten Sportfachverbänden geschlossen
werden. Darin sollen sich die Sportorganisationen (analog
zur sog. Ehrenerklärung von Spitzensportlerinnen und
-sportlern) verpflichten, bei Verstößen gegen die
Regeln der Dopingbekämpfung die öffentliche Sportförderung
des Vorjahres zurückzuzahlen und dem Anti-Doping-Kampf
zur Verfügung zu stellen.
Auch von den Sportorganisationen wird in Zukunft ein dauerhafter
finanzieller Beitrag für die Arbeit der Nationalen Anti-Doping-Agentur
(NADA) erwartet.
Winfried Hermann MdB
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