Die Wandlung des Sigmar Gabriel vom Umwelt- zum Autominister!


Zur Debatte um den Richtlinienvorschlag der EU um CO2-Grenzwerte für Fahrzeuge erklärt Winfried Hermann, verkehrspolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen:

Ist der Umweltminister noch im Jet lag? Kaum aus Bali zurück, wo sich Gabriel an die Spitze der Klimaschützer dieser Welt stellte, wird er im ZDF-Morgenmagazin zum Führsprecher der deutschen Automobilindustrie und schwadroniert gar vom „Krieg“ zwischen europäischen Automobilherstellern. Ein Wettbewerbskrieg, den Deutschland nur verlieren könne. Armes Deutschland? Nein: Der vermutete Nachteil ist schlicht eine Konsequenz aus der Strategie deutscher Autobauer vor allem ins Premiumsegment zu investieren und schwere, schnelle und hoch emittierende Fahrzeuge herzustellen. Es ist vernünftig, klimaschädigende Autos mit hohem CO2-Ausstoss mit entsprechenden Strafzahlungen zu belasten. Jeder Hersteller kleiner, leichter und effizienter Autos wird – wie französische und italienische Hersteller - für ökologische Innovationen belohnt. Nur so sind wir angesichts des Klimawandels auch morgen noch mobil!

Warum geht es? Der Vorschlag der EU-Kommission sieht ab 2012 Grenzwerte für das klimaschädliche Kohlendioxid (CO2) bei Fahrzeugen vor und Strafzahlungen bei Überschreitungen. Die Grenzwerte sollen nach Fahrzeugklassen differenziert werden wobei das Gewicht eines Fahrzeuges als Kriterium für eine Abstufung gelten soll. Hier hat sich die Autolobby durchgesetzt.
Wir halten es für unsinnig das Gewicht als Bezugsgröße für den individuellen Grenzwert zu nehmen, es lädt zu Manipulationen ein. Höheres Gewicht bedeutet dann: höherer Ausstoß erlaubt. Das nützt dem Klima nichts. Wir Grünen haben daher vorgeschlagen den „Footprint“ (Fläche) des Fahrzeuges als Basis zu verwenden.

Politisch vereinbart war, dass Brüssel nach dem Scheitern der Selbstverpflichtung der Autoindustrie für mehr Klimaschutz auf der Straße Begrenzungen für CO2 in der Neuwagenflotte festlegt. Heute soll der konkrete Gesetzgebungsvorschlag auf den Tisch. Wie bei jeder Festlegung von Grenzwerten sehen Experten betroffener Branchen entweder gleich den ganzen Standort Deutschland mindestens aber ihre Branche und zahlreiche Unternehmen untergehen. Ihr Geschrei ist Ausdruck des Lobbyismus der leider zum politischen Alltag gehört und wundert nicht. Skandalös ist jedoch das sich der für Klimaschutz in diesem Lande zuständige Umweltminister zum Sprachrohr der Autolobby aufschwingt. Schließlich ist das nicht sein Job, aber vielleicht will der Umweltminister ja in seinen alten Job bei VW zurück?



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