Doping im Radsport
- die Lebenslüge
im deutschen Sport wird aufgedeckt
Zu den Dopinggeständnissen von deutschen Radprofis erklärt Winfried
Hermann,
sportpolitischer Sprecher:
Die Dopinggeständnisse von aktuellen und ehemaligen
deutschen Radprofis waren
ü
berfällig. Endgültig wird eine Lebenslüge
im deutschen Sport aufgedeckt. Doping
im Radsport ist bis heute an der Tagesordnung. Enthüllung
und Aufklärung stehen
jedoch erst am Anfang. Andere Sportarten sollten den Enthüllungen
im Radsport
folgen und ebenfalls zur Aufklärung beitragen. Nur dann
ist ein Neuanfang für den Hochleistungsport wirklich
glaubwürdig.
Offensichtlich ist, dass über Jahre hinweg das Dopingkontrollsystem
nicht effektiv war. Zahl und Qualität der Dopingkontrollen
waren nicht ausreichend, hier besteht auch weiter dringender
Handlungsbedarf bei der finanziellen Ausstattung von Dopinganalytik
und Anti-Dopingforschung. Aber immer mehr kommt auch zum
Ausdruck, dass in allen betroffenen Bereichen von den verantwortlichen
Personen die ethischen Grundsätze des Sports ignoriert
worden sind. Sogar Mediziner haben Dopingpraktiken gefördert,
unterstützt oder abgesichert.
Jetzt gilt es auch für den Gesetzgeber, endlich die
notwendigen Konsequenzen zu
ziehen: Die Koalition hat hier leider nicht viel zu bieten.
Dem Deutschen Bundestag liegt bis heute kein Gesetzentwurf
der Bundesregierung vor, nur wir haben einen entsprechenden
Antrag für eine moderne Dopingbekämpfung vorzuweisen.
Notwendig ist ein Gesamtkonzept, das sowohl die bestehenden
Gesetzeslücken beim Sportbetrug durch Doping schließt,
als auch einer umfassenden Gesundheitsprävention Rechnung
trägt.
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