Gesetzentwurf zur Dopingbekämpfung
- Koalition blockiert sich selbst
Zur Absetzung des Gesetzentwurfes zur Dopingbekämpfung
von der Tagesordnung des Deutschen Bundestages am 24. Mai
2007 erklärt Winfried Hermann, sportpolitischer Sprecher:
Die ursprünglich für den 24. Mai angesetzte 1.
Lesung des Gesetzentwurfes zur
Dopingbekämpfung ist auf Betreiben der Koalition abgesetzt
worden. Wieder einmal
wird deutlich, dass CDU/CSU und SPD nur öffentlichkeitswirksame
Ankündigungen
produzieren können, aber bis heute dem Deutschen Bundestag
keinen Gesetzentwurf zur Dopingbekämpfung vorgelegt
haben.
Ein Jahr nach dem Aufdecken des bis nach Deutschland reichenden
Dopingskandals
rund um den spanischen Arzt Fuentes ist die Koalition in
Deutschland bei der notwendigen Gesetzesanpassung keinen
Schritt weiter gekommen. Deutschland hinkt mit seiner staatlichen
Dopingbekämpfung anderen Ländern weit hinterher.
Bis
heute ist das Blutdoping in Deutschland auch weiterhin nicht
unter Strafe gestellt. Diesen Zeitverzug hat allein die große
Koalition zu verantworten.
Der Deutsche Bundestag kann jetzt frühestens im Herbst
parlamentarische Gesetzesberatungen abschließen. Und
auch im Bundesrat zeigen sich erste schwerwiegende Bedenken
gegen eine Gesetzesnovelle. In ihrer ursprünglichen
Stellungnahme hatten die Länder in den Ausschüssen
des Bundesrates massive Einwände erhoben. Jetzt zeigt
sich, dass Bundesinnenminister Schäuble trotz einjähriger
Vorlaufzeit nur einen Gesetzentwurf mit heißer Nadel
gestrickt hat.
Von einem Gesamtkonzept zur Dopingbekämpfung ist die
große Koalition weit
entfernt.
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