Große Koalition für "Monstertrucks"?
Zur Ablehnung des grünen Antrags "Keine 60-Tonnen-Lkw auf deutschen
Straßen" im Verkehrsausausschuss mit den Stimmen von Union und SPD
erklärt Winfried Hermann, verkehrspolitischer Sprecher:
Nach der Ablehnung des grünen Antrags, der sich klar
gegen die Zulassung von 60-Tonnen-Lkw und die Erhöhung
der Maße und Gewichte ausgesprochen hat, braucht es
ein klärendes Wort von Verkehrsminister Tiefensee.
Der Worte sind genug gewechselt worden. Der Verkehrsminister
muss jetzt handeln und den Spuk mit der Zulassung von Monstertrucks
beenden.
Wer mehr Verkehr auf der Schiene als wichtigen Beitrag für
mehr Klimaschutz im Verkehr fördern will, muss 60-Tonnen-Lkw
verhindern. Die vorgelegten Gutachten
haben zudem erhebliche Risiken für die Verkehrssicherheit
und die Tragfähigkeit von Brücken ergeben.
Die zusätzlichen Instandhaltungskosten für Brückenbauwerke
auf Autobahnen und Bundesstraßen beziffert ein Gutachten
der TU Berlin, das den Mitgliedern des Verkehrsausschusses
seit Montag vorliegt, auf 11 Milliarden Euro. Brücken
von Landes-, Kreis- und Gemeindestraßen sind in dieser
Zahl noch nicht einmal erfasst.
Denn 60-Tonner wären dabei geradezu ein Programm für
die Transport-Rückverlagerung von der Schiene auf die
Straße. Dabei gewinnen die Bahnen im Güterbereich
gerade dank der unter Rot-Grün eingeführten Lkw-Maut
und der Förderung für den kombinierten Verkehr
massiv neue Kunden, die vorher mit dem Lkw transportiert
haben.
Wir fordern den Verkehrsminister auf, sich klar und unmißverständlich
auf die Seite derjenigen zu stellen, die keine Monstertrucks
auf deutschen Straßen wollen. Dazu zählen neben
vielen anderen auch die Allianz pro Schiene, der VCD, der
Deutsche Städtetag, der VDV, der ADAC und der Bundesverband
Güterverkehr und Logistik.
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