Mehr Klimaschutz im Flugverkehr

Zur heutigen Veranstaltung "Luftverkehr und Klimaschutz" erklären Winfried Hermann, verkehrspolitischer Sprecher, und Reinhard Loske, MdB:

Der Flugverkehr von heute ist offenkundig nicht nachhaltig und belastet das Klima massiv. Für den Erfolg des globalen Klimaschutzes ist es daher unverzichtbar, dass der Flugverkehr endlich auch seinen Beitrag leistet. Bislang ist er noch nicht einmal Bestandteil des Kyoto-Protokolls. Klimaschutzvorgaben, wie sie für Industrie, Haushalte und Landverkehr seit langem selbstverständlich sind, existieren noch nicht im Flugverkehr. Das muss sich ändern. Der Luftverkehr von morgen muss verbrauchsarm, weitgehend emissionsfrei, leise und
sicher sein. Wir fordern eine konsequente Ökologisierung des Flugverkehrs:

- Emissionshandel im Flugverkehr spätestens ab 2011

Der EU-Emissionshandel für den Flugverkehr muss spätestens im Jahr 2011 starten und sollte von Beginn an für sämtliche Flüge gelten, also etwa auch für solche zwischen EU- und Nicht-EU-Ländern. Die Emissionsrechte müssen von Anfang an vollständig versteigert werden, um nicht den gleichen Fehler zu machen wie beim bestehenden Emissionshandel für die Industrie. Wenn der Flugverkehr einen Beitrag zum Klimaschutz leisten soll, müssen zudem ambitionierte Reduktionsziele festgelegt werden. Darüber hinaus müssen alle klimaschädlichen Emissionen über einen geeigneten Klimafaktor berücksichtigt werden.

- Abbau der Subventionen im Luftverkehr in Deutschland und Europa

Das Ende der Steuerfreiheit von Kerosin ist lange überfällig. Dieses Privileg ist weder ökologisch noch wettbewerbspolitisch akzeptabel und führt zu erheblichen Steuerausfällen. Deutschland sollte vorangehen und eine Kerosinsteuer einführen. Auch gibt es keine überzeugende Begründung dafür, dass für grenzüberschreitende Flüge weiterhin keine Mehrwertsteuer zu zahlen ist. Die Subventionierung von Regionalflughäfen muss beendet werden. Darüber hinaus brauchen wir eine europaweit einheitliche Differenzierung von Start- und Landeentgelten nach klimaschädlichen Emissionen. Die Abschaffung dieser ungerechtfertigten Subventionen würde die Nachfrage nach ökoeffizienteren Flugzeugen ankurbeln. Sie wäre auch ein Beitrag für mehr Wettbewerbsfairness zwischen Flugverkehr und Bahn.

- Maßnahmenpaket für Klimaschutz im Luftverkehr

Mit einem "Masterplan nachhaltiger Flugverkehr" soll die bundesweite Luftverkehrsinfrastruktur optimiert und besser reguliert werden. Durch ein besseres Luftverkehrsmanagement (European Single Sky) können Treibstoff und damit Emissionen reduziert werden. Die Verbesserung des intermodalen Mobilitätsangebotes soll dazu führen, dass Inlandsflüge künftig vermieden werden, weil andere Verkehrsmittel auf diesen Distanzen attraktiver sind. Forschung und Entwicklung müssen stärker als bisher auf die Entwicklung ökoeffizienter Flugzeuge und Treibstoffe ausgerichtet werden.



zurück...

..

 

 



zurück...