Lobbyprämien für deutsche Automobilindustrie -
Kompromiss zu Lasten des Klimas

Zum Kompromiss der EU-Kommission zu CO2-Obergrenzen für Autohersteller erklären Winfried Hermann, verkehrspolitischer Sprecher, und Michael Cramer,
verkehrspolitischer Sprecher der Grünen im Europäischen Parlament:

Nach uns vorliegenden Informationen hat sich die EU-Kommission darauf geeinigt,
die CO2-Emissionen pro durchschnittlichem Neufahrzeug ab 2012 auf 130 g CO2/km
statt, wie ursprünglich geplant, auf 120 g CO2/km zu senken. Dies ist ein fauler Kompromiss zu Lasten des Klimas.

Prämiert wird die technologische Schlafmützigkeit der Automobilindustrie, die in den vergangen Jahren nichts getan hat, um die selbst gesteckten Einsparziele beim Spritverbrauch zu erreichen. Nun soll mit wertvollen Biokraftstoffen kompensiert werden, was die Hersteller technisch versäumt haben.

Biokraftstoffe dürfen nicht die dringend notwendige Effizienzsteigerung bei der Antriebstechnik ersetzen. Wenn der weltweite Spritdurst durch wesentlich effizientere und alternative Motoren nicht drastisch reduziert wird, dann können nachwachsende Rohstoffe unmöglich die Lücke schließen, die durch das zu Ende gehende Erdöl entsteht. Dann würde Biosprit in Konkurrenz mit der Nahrungsmittelproduktion treten.

In Brüssel gilt es als Schande für die europäische Ratspräsidentschaft, allen voran für Kanzlerin Angela Merkel, dass sie sich offensichtlich im Verein mit Industrie-Kommissar Günter Verheugen einseitig für die Interessen der Selbstverpflichtungsversager von BMW, DaimlerChrysler und VW eingesetzt hat, anstatt den Klimaschutz entscheidend voranzubringen.



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