Keine zusätzlichen
Bundeszuschüsse für Bahnhofsprojekt Stuttgart
21
Zur Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage zur
Wirtschaftlichkeit des Bahnhofsprojekts Stuttgart 21 erklärt
Winfried Hermann, verkehrspolitischer Sprecher:
Die Bundesregierung antwortet, dass der Bund "seine
Position zu Stuttgart 21 abschließend geregelt" habe
und es bei der Begrenzung der Bundeszuschüsse auf 453
Mio. Euro („Sowieso“-Kosten) für den Ausbau
des Bahnknotens Stuttgart bleibe. Stuttgart 21 sei kein Projekt
des Bundes, sondern ein Projekt der Deutschen Bahn AG, das
diese "unternehmerisch eigenwirtschafltich betreibt".
Zahlreiche andere wichtige Fragen zu Verantwortung und Finanzierung,
Betriebs- und Folgekosten, die mit der Bahnprivatisierung
erst entschieden werden, bleiben offen.
Die Bemühungen von Ministerpräsident Oettinger,
dem Bund mehr Geld für die Realisierung von Stuttgart
21 zu entlocken, sind damit vorerst gescheitert. Da die Deutsche
Bahn als teilprivatisierte AG sicherlich kein Geld für
ein Luxusprojekt ohne ökonomischen und verkehrspolitischen
Mehrwert ausgeben kann, sollte die Hängepartie jetzt
endlich mit einem Schlussstrich beendet werden: Stuttgart
muss nicht "unterirdisch in die Zukunft" fahren
(O-Ton Harald Schmidt in einem Werbetrailer der baden-württembergischen
Landesregierung für das Projekt). Es gibt Alternativen.
(Die allerdings die Bundesregierung nicht interessieren.)
Um rasch eine Verbesserung des Schienenverkehrs im Großraum
Stuttgart zu bekommen, müsste jetzt schleunigst mit
Alternativplanungen für eine Sanierung des Kopfbahnhofs
begonnen werden.
Das Ende von Stuttgart 21 hieße, dass die Grundstücksgeschäfte
zwischen DB AG und Land rück abgewickelt werden müssen.
Wir erwarten, dass dies zügig in Angriff genommen wird.
Ohne Klärung der Grundstücksfragen kann es keine
Privatisierungsentscheidung geben.
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