Schnell, sicher, sauber und kundenfreundlich
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Qualitätsoffensive für Berliner S-Bahn ist überfällig
Zu den aktuellen Sicherheitseinschränkungen bei der
Berliner S-Bahn erklärt Winfried Hermann, verkehrspolitischer
Sprecher:
Es reicht bei weitem nicht aus, wenn nun in den nächsten
Stunden und Tagen einige Verantwortliche ihren Posten räumen
müssen und „lückenlose Aufklärung“ versprochen
wird.
Es braucht eine Qualitätsoffensive für die Berliner
S-Bahn.
Die aktuelle Situation bei der Berliner S-Bahn ist nur die
Spitze des Eisberges einer seit Jahren verfehlten, börsenverliebten
Bahnpolitik der Großen Koalition und der Fixierung
des DB-Konzerns auf den Börsengang. Das geht ganz offenbar
auch auf Kosten der Sicherheit von Leib und Leben.
Seit Jahren schaut der Bund tatenlos zu, wenn die DB AG
Sicherheitsmaßstäbe reduziert (Wartungsintervalle,
Sicherheitsstandards) und das nicht nur im Nahverkehr, sondern
auch bei den ICE’s und im Güterverkehr. Das bundeseigene
Schienennetz wurde auf Verschleiß gefahren und Kapazitäten
(Gleise, Weichen, Umgehungsstrecken) massiv zurückgebaut.
Die Gewinne fließen in internationale Logistikzukäufe,
statt in den steuerfinanzierten deutschen Schienenverkehr.
Zudem haben viele Bundesländer trotz der Möglichkeit
die Verkehrsleistungen im Wettbewerb auszuschreiben, diese
direkt an die DB AG und ihre Töchter vergeben, ohne
ausreichende Pönalen festzulegen. Denn der DB-Konzern
verfügt über eine wirksame Drohkulisse, wenn es
um den Abzug regionaler Arbeitsplätze z.B. in Ausbesserungswerken,
im Fahrzeugbau oder beim Bau von Eisenbahngroßprojekten
geht.
Wie das dann in der konsequenten Umsetzung vor Ort aussieht,
kann nun in den Zügen der Berliner S-Bahn vor Ort leidlich „erfahren“ werden.
Nach einer Skandalserie und Mehdorns Abtritt ist das Zeitfenster
für einen bahnpolitischen Neuanfang jetzt weit offen.
Das müssen wir nutzen.
Wir brauchen keine neue Börsenphantasien sondern Konzepte
zur Modernisierung des Schienenverkehrs. Der öffentliche
Verkehr eignet sich nicht als Renditeobjekt. Wir brauchen
eine Investitionsoffensive von Bund uns Bahn für den öffentlichen
Verkehr. Hier müssen Sicherheit und attraktive Versorgung
Vorrang haben vor Konzerngewinnen. Statt mit Erpressung sollte
sich die DB AG unter ihrem neuen Vorstandsvorsitzenden Grube
künftig mit guten Leistungen und Angeboten profilieren.
zurück.
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