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Neuanfang bei der Deutschen Bahn AG auch
im Aufsichtsrat
Zum Bericht der Sonderermittler und den personellen Konsequenzen
daraus erklären Winfried Hermann, verkehrspolitischer
Sprecher, und Dr. Anton Hofreiter, Obmann im Ausschuss für
Verkehr, Bau und Stadtentwicklung:
Wir sind schockiert über das Ausmaß an Verstößen
gegen Recht und Anstand im DB-Konzern, die durch den Bericht
der Sonderermittler aufgedeckt wurden. Das Überwachungssystem
des Mehdorn-Konzerns mit Zugriffen auf lokale Festplatten
und Bildschirme hatte Orwell'sche Ausmaße.
Wir begrüßen außerordentlich, dass der
neue Vorstandsvorsitzende Rüdiger Grube die Verantwortlichen
klar benannt und für personelle Konsequenzen unterhalb
der Ebene des Vorstands gesorgt hat.
Nicht nachvollziehbar halten wir hingegen die Behauptung
des Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Werner Müller, dass
die Vorstände von diesen Vorgängen nichts gewusst
haben. Dies widerspricht dem vorläufigen Abschlussbericht
des Berliner Datenschutzbeauftragten, Dr. Alexander Dix,
der nahelegt, "dass auch ein jetziges Vorstandsmitglied
im DB-Konzern in die Zusammenarbeit mit der Argen GmbH involviert
war" – gemeint ist das ehemalige Vorstandsmitglied
für Personal Margret Suckale. Der voreilige Verzicht
auf Schadensersatzklagen und die voraussichtlich üppigen
Abfindungen der Vorstände Suckale, Bensel, Wiesheu und
Hansen schaden dem Unternehmen und der Unternehmenskultur,
da der Eindruck aufkommen könnte: Die Kleinen fängt
man, die Großen lässt man laufen.
Vor diesem Hintergrund fragen wir, ob Dr. Werner Müller
der richtige Aufsichtsratschef ist, um das Unternehmen in
eine neue Zukunft zu begleiten. Immerhin war seit Mitte 2008
bekannt, dass Datenscreenings durchgeführt wurden. Eine
Aufklärung der Affäre durch den Aufsichtsrat kam
aber erst in Gang, nachdem der Ausschuss für Verkehr,
Bau und Stadtentwicklung mit seinen Befragungen in ein Wespennest
stach.
zurück.
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