Opposition stimmt für integrierte
Planung von Rheintalbahn und Autobahn
Grüne kritisieren Unentschlossenheit der südbadischen CDU/SPD-Abgeordneten Nachdem verschiedene Anträge von Bündnis 90/Die
Grünen zur alternativen Trassenführung bei der
Rheintalbahn im Bundestag abgelehnt wurden, stand am gestrigen
Donnerstag auch der FDP-Antrag „Integrierte Planung
für Schiene und Straße im Rheingraben – Gesamtverkehrskonzept
Südbaden“ zur Debatte und wurde mit den Stimmen
der Großen Koalition abgelehnt.
Die Grünen Bundestagsabgeordneten stimmten mit der
gesamten Opposition dafür und wundern sich über
das Abstimmungsverhalten der südbadischen SPD- und CDU
Abgeordneten:
„
Hier wird wieder einmal die gespaltene Persönlichkeit
der schwarz-roten Abgeordneten in Südbaden deutlich:
Noch im Januar verkündeten sie auf Neujahrsempfängen
in den Wahlkreisen ein Eintreten für den Offenburger
Tunnel, Lärmschutz und die Autobahnparallele - jetzt
stimmen sie im Bundestag dagegen“, so die Freiburger
Bundestagsabgeordnete Kerstin Andreae.
CDU und SPD lehnten bereits im federführenden Verkehrsausschuss
das im Antrag geforderte Eingreifen in das laufende Planfeststellungsverfahrens
mit der Begründung ab, das Planfeststellungsverfahren
werde dadurch obsolet und verzögere das Verfahren um
fünf bis zehn Jahre.
Der Grünen-Abgeordnete aus Emmendingen Alexander Bonde: „Wer
das Verfahren eines menschen- und umweltgerechten Ausbaus
der Rheintalbahn verzögert, sind Bundesregierung und
Bahn: Bevölkerungswillen, Machbarkeitsstudien, ausführliche
realistische Kosten, Möglichkeit der integrierten Planung
durch gleichzeitigen A5-Ausbau, Landesentscheidung; es liegt
alles auf dem Tisch. Die badischen Bundespolitiker von SPD
und CDU müssen endlich Taten auf ihre Sonntagsreden
folgen lassen!“
Der Verkehrspolitische Sprecher der Grünen Bundestagsfraktion,
Winfried Herrmann, sieht trotz der Niederlage etwas Positives
in der Abstimmung: "Heute hat sich gezeigt, was die
schönen Versprechungen von CDU- und SPD-Politikern in
Baden-Württemberg Wert sind. Die Opposition hat für
die Autobahnparallele Trasse gestimmt - die Große Koalition
dagegen. Die Entscheidung beim Bahngipfel in Berlin is dadurch
jedoch noch lange nicht gefallen. Gegen den massiven Widerstand
der Anwohnergemeinden lässt sich keine Bahntrasse bauen.
Es macht keinen Sinn, das Planfeststellungsverfahren der
falschen Trasse bis zum bitteren Ende durchzuziehen. Um dann
Jahre später mit einer neuen anwohnerfreundlichen Autobahnnahen
Trasse von vorne zu beginnen. Diesen teuren und zeitraubenden
Umweg können wir uns angesichts der Dringlichkeit des
Ausbaus der Rheintalbahn nicht leisten.“
zurück.
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