Tricksen, tarnen, täuschen
DB-Datenskandal – Die Wahrheit kommt in Scheibchen
Zum Zwischenbericht der Deutschen Bahn AG an die Mitglieder
des Verkehrsausschusses erklären Winfried Hermann, verkehrspolitischer
Sprecher und Dr. Anton Hofreiter, Obmann im Verkehrsausschuss:
Der Bericht der Deutschen Bahn AG an die Mitglieder des
Verkehrsausschusses belegt:
-
Es wurden doch Kontobewegungen und nicht nur Kontonummern überprüft.
-
Es gab ein drittes Massenscreening, bei dem weitere
188.602 Datensätze von Mitarbeitern und 319.975 Datensätze
von Kreditoren überprüft wurden.
Die Wahrheit über den Datenmissbrauch kommt in weiteren
Scheibchen auf den Tisch. Einmal mehr wurde der Bundestag
unzulänglich informiert. Der Antikorruptionsbeauftragte
Schaupensteiner verspielt auf Grund seiner unvollständigen
Informationen gegenüber dem Verkehrsausschuss seine
Glaubwürdigkeit.
Zugegeben werden neuerdings Verstöße gegen den
Datenschutz („Grundsatz der Verhältnismäßigkeit
war nicht gewahrt“, S. 13) und es wird eingeräumt,
dass nicht ausgeschlossen werden kann das mit Wissen bzw.
Duldung durch Mitarbeiter, Externe gegen Gesetze verstoßen
haben („…, dass auch … Verstöße
gegen straf- und datenschutzrechtliche Bestimmungen stattgefunden
haben“, S.4).
Völlig offen bleibt die Frage nach dem Wissen und der
Verantwortung des Vorstandes bzw. einzelner Vorstandsmitglieder.
Die Vorlage der Deutschen Bahn AG liefert Anlass für
zahlreiche Nachfragen im Verkehrsausschuss.
Umso skandalöser ist es, dass der Chef der Revision
Josef Bähr nun beurlaubt ist und damit der Befragung
des Ausschusses entzogen wird.
Wenn es Tiefensee nicht gelingt, die Verantwortlichen vor
den Ausschuss zu zitieren, dann beweist das, dass er sich
als Hauptverantwortlicher gegenüber dem bundeseigenen
Unternehmen einmal mehr nicht durchsetzen kann.
zurück.
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