Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG muss
handeln!
Bundeskanzlerin Merkel ist gefordert.
Neuer DB-Datenskandal – Schrecken ohne Ende?
Zu den neuen Entwicklungen im Datenskandal um die Deutsche
Bahn AG erklärt Winfried Hermann, verkehrspolitischer
Sprecher:
Die Zeit des unterwürfigen Bittens und Bettelns um
Entschuldigung und Aufklärung gegenüber dem Bahnchef
Mehdorn muss ein Ende haben. Parlament, Öffentlichkeit
und Belegschaft werden offenbar hinters Licht geführt,
statt informiert. Die Wahrheit kommt nur scheibchenweise über
Dritte ans Licht. Das Misstrauen wächst. Aufklärungsbereitschaft
und Einsichtsfähigkeit: Fehlanzeige.
Einerseits verteidigt Mehdorn das völlig inakzeptable
und unverhältnismäßige Verfahren der „Korruptionsbekämpfung“ als
international beispielhaft. Andererseits werden grobe Datenschutzverstöße
als „übereifrig“ verharmlost. Wirksame Korruptionsbekämpfung
sieht anders aus. Datenschutz ist keine von Unternehmen beliebig
missachtbare Nebensächlichkeit.
Die Kontrollgremien und der Eigentümer werden nicht
oder fehlinformiert. So wurde der Verkehrsausschuss des Bundestages,
der den Datenskandal aufzuklären versucht, vom Antikorruptionsbeauftragten
Schaupensteiner noch letzte Woche nur zögerlich über
die Überprüfungsaktion 2002/2003 informiert, nicht
aber über die größere Aktion zur Überprüfung
aller Beschäftigten im Jahre 2005. Damit ist auch dessen
Glaubwürdigkeit zerstört.
Angesagt ist jetzt entschlossenes Handeln, um weiteren Schaden
von der Deutschen Bahn abzuwenden. Neben Bahnchef Mehdorn
sind alle für den Datenskandal Verantwortlichen bzw.
ihrer Verantwortung nicht gerecht Werdenden in der Führungsetage
der Deutschen Bahn zu entlassen.
Sollte der Aufsichtsrat seiner Verantwortung nicht gerecht
werden, muss die Bundesregierung prüfen, ob sie dort
von den richtigen Personen vertreten wird. Wenn Bundesverkehrsminister
Tiefensee den Schrecken ohne Ende bei der Deutschen Bahn
nicht beendet, dann ist die Bundeskanzlerin Merkel selbst
gefragt zu handeln.
zurück.
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