Mauterhöhung für Lkw muss kommen
Zur Diskussion über die Anhebung der Lkw-Maut auf der
Sonderkonferenz der
Verkehrsminister erklärt Winfried Hermann, verkehrspolitischer
Sprecher:
Die Mauterhöhung für Lkw muss kommen. Das Wahlkampfgetöse
der CSU ist ein
durchsichtiges Manöver, zumal Wirtschaftsminister Glos
vor wenigen Wochen die
Mauterhöhung im Bundeskabinett mitgetragen hat.
Die Länder, die die Mauterhöhung nun abschwächen
oder verschieben wollen, sind
zugleich die, die am lautesten nach mehr Geld für die
Verkehrsinfrastruktur
schreien. Das ist doppelzüngig und scheinheilig.
Außerdem ist die Fixierung auf den Verkehrsträger
Straße falsch. Wir müssen
unser Verkehrssystem integriert denken. Jeder Lkw-Transport,
der auf die Schiene
oder das Binnenschiff verlagert wird, entlastet die Straße.
Nur so werden wir
das wachsende Güteraufkommen in den nächsten Jahren
bewältigen können. Am
dringendsten ist daher, den Hafenhinterlandverkehr von den
Nordseehäfen
auszubauen. Allein Hamburg erwartet eine Verdreifachung des
Containeraufkommens auf der Schiene bis 2015!
Daher ist es vollkommen richtig, einen Großteil der
Mauteinnahmen auch für den
Ausbau der umweltfreundlichen Alternativen zum Straßengüterverkehr
zu verwenden, wie es Rot-Grün 2003 beschlossen hat. Dem
hat der Bundesrat im Übrigen mit großer Mehrheit
zugestimmt.
Außerdem wird in der Debatte häufig unterschlagen,
dass der größte Teil der
Mauterhöhung die Gegenfinanzierung für die volle
Mautharmonisierung von 600
Millionen Euro ist. Von der Erhöhung von 13,5 auf 16,3
Cent gehen 1,5 Cent für
diese Kompensation ab, so dass die Mauterhöhung für
die deutschen Spediteure
real bei 1,3 Cent liegt. Das ist weit weniger als Lkw nach
einem Gutachten für
das Bundesverkehrsministerium (Wegekostengutachten 2007) tatsächlich
an
Infrastrukturkosten pro gefahrenen Autobahn-Kilometer erzeugen.
Und die externen
Kosten für Umwelt- und Gesundheitsgefährdungen sind
darin noch nicht einmal
eingerechnet.
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