|
|
Fußball für alle: Kartellamt stärkt
Verbraucherrechte
Zur Entscheidung des Bundeskartellamtes, die gebündelte
Vermarktung der Bundesliga-Rechte nach den bisherigen DFL-Plänen
nicht zu genehmigen, erklären Grietje Staffelt, medienpolitische
Sprecherin, und Winfried Hermann, sportpolitischer Sprecher:
Bundesliga-Topspiele am späten Samstagabend und zu erwartende
deutliche Preissteigerungen für Pay-TV-Abonnentinnen
und Abonnenten sind nicht verbraucherfreundlich, sondern gezielte
Abzocke. Das Kartellamt hat der Deutschen Fußball Liga
nun einen Strich durch die Rechnung gemacht und sich damit
für die Verbraucherinnen und Verbraucher in die Bresche
geschlagen. Denn auch in Zukunft ist gesichert, dass es im
frei empfangbaren Fernsehen eine Highlight-Berichterstattung
über die Bundesliga zu vernünftigen Sendezeiten
geben kann. Wenn die Deutsche Fußball Liga die Bundesliga-Rechte
zentral vermarkten will, dann muss sie dabei eben auch die
berechtigten Interessen der Verbraucherinnen und Verbraucher
berücksichtigen.
Damit ist hoffentlich auch ein weiteres gravierendes Problem
der geplanten Zentralvermarktung vom Tisch: Die DFL wollte
nicht nur die Rechte an den Spielen verkaufen, sondern gleich
fertige TV-Berichte liefern. Das ist in etwa so, als würde
die Bundesregierung ausschließlich dem Bundespresseamt
Interviews und Berichte liefern, die dann an das Fernsehen
verkauft würden. Kritische und unabhängige Berichterstattung
sieht anders aus. Die muss es aber auch im Sport geben. Von
Sendern, die die Rechte erworben haben, kann man erwarten,
dass sie ihre Inhalte selbst journalistisch aufbereiten.
zurück...
.. |