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TAB-Gutachten im Auftrag des Deutschen Bundestages
Zur heutigen Veröffentlichung der Ergebnisse des TAB-Projekts
„Gendoping“ erklärt Winfried Hermann, sportpolitischer
Sprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen:
Das TAB-Gutachten im Auftrag des Deutschen Bundestages ist
so informativ wie beunruhigend. Klar ist: Doping mit gentechnischen
Mitteln und Methoden ist möglich und nach Auskunft von
ExpertInnen auch ziemlich wahrscheinlich. Gendoping steht
nicht nur ante portas, sondern ist vermutlich schon Realität
im Sport.
Die vorläufige Entwarnung, dass der gentechnisch entwickelte
Monsterathlet derzeit noch nicht zu befürchten ist, kann
nicht wirklich beruhigen. Denn weltweit werden gentechnische
Medikamente entwickelt, die z.B. mittels sogenannter Vektoren
in Gene und deren Funktionen eingreifen. Damit kann z.B. die
Eigenproduktion von EPO angeregt werden. Die teure, nachweisbare
und immer wieder zu wiederholende Zuführung von EPO kann
der dopende Athlet und dessen Umfeld durch diese neue Entwicklung
umgehen.
Politische Konsequenzen aus grüner Sicht:
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Gendoping-Forschungsprojekte müssen
verstärkt und mit Bundesmitteln unterstützt
werden. |
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Nachweismethoden müssen mit Nachdruck erforscht
werden. Es macht die Dopingbekämpfung in Deutschland
unglaubwürdig, dass ein richtungsweisendes Forschungsprojekt
an der Universität Tübingen lediglich Gelder
von der WADA bekommt, aber keine Förderung durch
den Bund erhält. |
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Das Arzneimittelgesetz muss endlich zu einem Anti-Doping-Gesetz
erweitert werden. Denn es zeigt sich, dass der bisherige
Straftatbestand für „nicht geringe Mengen“
an Dopingmitteln beim Gendoping ungeeignet ist. Wir
brauchen endlich einen Straftatbestand des Sportbetrugs,
um die Dopingbekämpfung in Deutschland wirksam
voranzubringen. |
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Der Bezug gentechnischer Medikamente über das
Internet muss unterbunden werden. |
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