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Kolumne Schwäbisches Tagblatt

Tübingen, 13.02.2004

Eine gute Nachricht aus Berlin

Ich möchte Ihnen heute eine gute Nachricht überbringen.

Sie glauben, wir in Berlin haben so was gar nicht mehr auf der Pfanne? Sie täuschen sich. Der Bundestag hat kürzlich einen parlamentarischen Beirat für Nachhaltigkeit eingesetzt. Dafür habe ich über ein Jahr gekämpft und wenn nichts mehr dazwischen kommt, bin auch ich in dem Beirat vertreten. Was ist das überhaupt ein parlamentarischer Beirat für Nachhaltigkeit? Der Beirat ist ein neu geschaffenes Gremium im Bundestag mit besonderen Aufgaben.

Zuallererst soll die Entwicklung einer Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie für Deutschland begleitet und vorangetrieben werden. Es geht vor allem darum, die langfristige Orientierung der Politik am Leitbild der Nachhaltigkeit strategisch zu entwickeln. Der Beirat, in dem alle Fraktionen proportional vertreten sind, wird die notwendige gesellschaftliche Debatte führen. Er soll auch Ansprechpartner für andere Parlamente und die dort bestehenden Nachhaltigkeitsgremien sein. So kann die Nachhaltigkeitsstrategie der EU vorangetrieben werden. Er stärkt als dritte Säule, neben dem Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) und dem Green Cabinett, das politische Handeln der Bundesregierung. Im Entwurf der Nachhaltigkeitsstrategie hat diese Regierung das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung konkretisiert. Daran orientieren sich die wichtigsten Reformprojekte. Das Leitbild soll sozusagen der rote Faden für unseren zukünftigen Weg werden. Dass es schwer fällt, diesen Faden immer wieder zu finden und zu verfolgen in der aktuellen Politik, ist offensichtlich.


Dabei geht es im Kern um Generationengerechtigkeit, Lebensqualität, sozialen Zusammenhalt und Internationale Verantwortung:

Generationengerechtigkeit heißt, jede Generation muss ihre Aufgaben lösen und darf sie nicht den kommenden Generationen aufbürden oder ihnen gar die Möglichkeit nehmen, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen. Eine gute Lebensqualität bedeutet Gesundheit, persönliche Entfaltungsmöglichkeit, befriedigende Arbeit, eine lebenswerte Stadt und vor allem auch eine intakte Umwelt. Sozialer Zusammenhalt heißt gelebte Solidarität. Beides ist absolut notwendig für eine gerechte Gesellschaft. Dabei geht es nicht nur um die Aufrechterhaltung sozialer Sicherungssysteme. Es gilt nicht nur Armut zu bekämpfen, sondern auch sozialer Ausgrenzung vorzubeugen. Internationale Verantwortung gehört ebenfalls dazu.
Neben der Verantwortung für die künftigen Generationen ist die Überwindung des Nord-Süd-Konfliktes ein zentrales Thema der Nachhaltigkeit. Armutsbekämpfung und globaler Umweltschutz sind schließlich das Fundament für Sicherheit und Frieden.

Entsprechend sind die Schwerpunkte gesetzt: Steigerung der Energieeffizienz, Klimaschutz, Ausbau erneuerbarer Energien, schonender Umgang mit Umwelt und Natur, gesunde Ernährung, Förderung von Familien, Investition in Bildung, um nur einige zu nennen.

Die Nachhaltigkeitsstrategie ist aber nicht einfach Umweltschutz mit anderen Mitteln, sondern eine langfristige Modernisierungsstrategie, bei dem getroffene Entscheidungen und gefundene Lösungen immer wieder auf ihre Richtigkeit überprüft werden müssen. Genau da setzt der parlamentarische Beirat an: Er soll neue Impulse setzen, kreative Ideen entwickeln und anspruchsvolle Konzepte erarbeiten, die dem Querschnittscharakter und der Langfristigkeit einer nachhaltigen Politik gerecht werden. Dieser Denkansatz ist vielen von Ihnen bereits bekannt, was das enorme Engagement der BürgerInnen im Rahmen der lokalen Agenda 21 zeigt.

Die Entscheidung, einen parlamentarischen Beirat für nachhaltige Entwicklung auf Bundestagsebene einzusetzen halte ich für einen Durchbruch und eine echte Innovation. Ich freue mich bereits auf diese neue Aufgabe.



Wahlkreisbüro Winfried Hermann
Rümelinstraße 8
72070 Tübingen
Tel: 0 7071/ 252757
Fax: 0 7071/ 252559
Email: winfried.hermann@wk.bundestag.de


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