Verkehr
Pressemitteilung vom 21. November
2006
Diesel-Rußfilterförderung - Große
Koalition vertagt, verzögert, blockiert
Anlässlich des erneuten Aufschubs des Gesetzes
zur Diesel-Rußfilterförderung
durch die große Koalition erklärt Winfried
Hermann, verkehrspolitische
Sprecher:
Das inzwischen drei Jahre währende Hin und Her
zur steuerlichen Förderung von Rußfiltern
ist ein nicht enden wollendes Schwarzerpeter- und Lobbyspiel
zwischen
Bund und Ländern, zwischen Politik und Automobilindustrie.
Die Leidtragenden
sind Mensch und Umwelt.
Während die große Koalition wertvolle Zeit
verliert, werden immer noch 25
Prozent der Diesel-Neuwagen ohne Vollfilter verkauft.
Sogar der neue Smart soll
ab 2007 "ohne" in den Verkehr gehen. Die
Um- und Nachrüstung stockt seit zwei
Jahren, weil auf die politische Entscheidung gewartet
wurde. So hat sich am Ende
die Automobilindustrie durchgesetzt, die Diesel ohne
Partikelfilter noch möglichst lange abverkaufen
will und jene Finanzpolitiker in der großen Koalition,
die möglichst wenig fördern wollen.
Und auch der bisher bekannte Kompromiss der Regierungskoalition
ist mutlos und
inkonsequent: Der Verzicht auf eine scharfe Malusregelung
(330 Euro zusätzlich
Kfz-Steuer für Neuwagen ohne geregelten Rußfilter)
und die geplante mäßige
Anhebung der Kfz-Steuer um 1,20 Euro pro Kubikzentimeter
für Diesel ohne
Nachrüstung mit Filter (rund 12 bis 24 Euro je
nach Hubraum) ist so gering, dass
sie kaum zum Nachrüsten zwingt. Vollfilter sollen
wie Teilfilter mit 330 Euro gefördert werden,
obwohl die so genannten offenen (Teil-)Filter nur die
Hälfte und weniger der Partikel herausfiltern.
Das ist eine Belohnung für zweitklassige Technik.
Eines ist sicher: Die Feinstaubbelastung in Ballungsräumen
wird so nicht wirksam
bekämpft. Dabei haben Wissenschaftler und die
WHO ganz eindeutig festgestellt:
Europaweit sterben etwa 290 000 Menschen und in Deutschland
etwa 65.000 Menschen jährlich früher aufgrund
der Feinstaubbelastung.
"Keine Neuwagen mit ungeregeltem Filter!"
Offene
Briefe für die
Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen
zum "Smart fortwo cdi" mit
offenem Rußfiltersystem, das gerade mal 50% der
Partikelemissionen
reduziert.
Hier der Brief
an den Vorstandsvorsitzenden der DaimlerCrysler AG
Dr.
Dieter Zetsche...
Hier der Brief
an den Präsidenten des VDA Prof.
Dr. Bernd Gottschalk...
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