Verkehr
Pressemitteilung vom 15. September
2006
Keine Flugbereitschaft nach Tempelhof
Zur Ankündigung des Verteidigungsministeriums
die Flugbereitschaft der
Bundesregierung in Teilen nach Berlin Tempelhof zu verlegen,
erklärt Winfried
Hermann, verkehrspolitischer Sprecher:
Die Überlegungen der Bundesregierung die Flugbereitschaft
zukünftig auf dem Berliner Flughafen Tempelhof
zu stationieren, widersprechen allen bisherigen gemeinsamen
Festlegungen der Bundesregierung und der Länder
Berlin und Brandenburg. Sie sind damit geeignet, die
gesamte bisherige Planungsgrundlage für den Ausbau
von Schönefeld zu erschüttern. Denn die Schließung
der beiden innerstädtischen Flughäfen Tempelhof
und Tegel war Voraussetzung sowohl des
Genehmigungsverfahrens als auch der Investitionsentscheidungen
am Standort
Schönefeld.
Die Überlegungen kommen völlig zur Unzeit
und sind inakzeptabel. Die Flugbereitschaft hat ihren
Platz in Köln/Bonn und Tegel. Wenn Tegel geschlossen
wird ist der Standort für die Flugbereitschaft
wie für alle Flieger der BBI in Schönefeld.
Das ist erklärtermaßen das Konzept der Bundesregierung.
Es kann nicht angehen, dass dieses Konzept jetzt wieder
unterlaufen wird und damit allen privaten Interessen
in Tempelhof, diesen Standort offen zu halten, Tür
und Tor geöffnet wird.
Widersprüchliches hört man in den vergangenen
Wochen zu Tempelhof: So wird die
Kanzlerin im August mit den Worten zitiert "Tempelhof
soll bleiben", flugs dementiert von einem Sprecher
der Bundesregierung. Nun der neue Öffnungsvorstoß
mit der Flugbereitschaft. Es drängt sich die Frage
auf, ob der Bundesregierung überhaupt klar ist,
dass sie mit einer solchen Entscheidung den vor Jahren
mühsam gefundenen Konsens von Bund, Berlin und
Brandenburg zum Ausbau von Schönefeld zu kippen
droht.
Die Flughafengesellschaft kann schon jetzt den Betrieb
der drei bestehenden Flughäfen nicht finanzieren.
Sollte Tempelhof entgegen aller politischen Zusagen
für die Flugbereitschaft offen bleiben, muss der
Bund einen Flughafen übernehmen. Das findet der
Finanzminister dann bestimmt nicht mehr amüsant.
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