Verkehr
Pressemitteilung vom 08. August 2006
Bahn-Immobilienstreit: Tiefensee verkennt Ernst der
Lage
Zum Bahn-Immobilienstreit erklärt Winfried Hermann,
verkehrspolitischer
Sprecher
Minister Tiefensee hat den Ernst der Lage beim Streit
um die Immobilienzuordnung
bei der DB AG offensichtlich noch nicht erkannt. Die
Feststellung des Bundesverkehrsministeriums, es sei
kein Schaden entstanden, ist dreist, vor dem
Hintergrund, dass der Bundesrechnungshof in seinem Bericht
an den Haushaltsausschuss gerade genau das Gegenteil
festgestellt hat. Außerdem gibt es
bisher keine belastbaren Fakten, die diese Behauptung
stützen könnten, da die DB
AG bisher noch keinen Schritt zur Aufklärung geleistet
hat.
Es wird immer deutlicher, dass beim Bundesverkehrsministerium
offensichtlich kein Aufklärungswille in der Frage
der Bahnimmobilien besteht, sondern dass man der DB
AG einen Freibrief für ihr rechtswidriges Verhalten
ausstellen möchte.
Dies wird der Deutsche Bundestag nicht mit sich machen
lassen.
Wir fordern eine umfassende und lückenlose Aufklärung
des Immobilienskandals bei
der DB AG, bei der insbesondere auch nachvollziehbar
wird, wie hoch der Schaden
für den Bundeshaushalt ist. Sollte das Bundesverkehrsministerium
den Aufklärungswillen des Parlaments ignorieren,
provoziert es einen Untersuchungsausschuss. Es wird
zudem keine Entscheidung des Bundestags über
einen Bahn-Börsengang geben, bis die Immobilienzuordnung
rechtskonform geregelt
ist und der entstandene Schaden durch die DB AG beglichen
worden ist.
Der Schaden besteht darin, dass die DB AG aufgrund
der unrechtmäßig erworbenen
staatlichen Zuschüsse, Eigenmittel eingespart hat,
die dann zum Beispiel in Zukäufe von Schenker und
Bax Global gegangen sind. Indirekt ist damit der Zukauf
von Logistikunternehmen auf der Straße, auf dem
Wasser und in der Luft aus Steuermitteln bezahlt worden,
die nach Recht und Gesetz und dem erklärten Willen
des Haushaltsgesetzgebers ausschließlich für
das Schienennetz bestimmt waren.
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