Verkehr
Pressemitteilung vom 14. Januar 2006
Bahn-Börsengang: Bundesregierung wird Verkehrsausschuss
Bahngutachten im
Januar vorlegen
Zur heutigen Verkehrsausschusssitzung des Deutschen
Bundestages erklärt
Winfried Hermann, verkehrspolitischer Sprecher:
Auf Antrag unserer Fraktion hat sich der Verkehrsausschuss
des Deutschen
Bundestages heute mit dem Stand des Booz-Allen-Hamilton-Gutachtens
zu
möglichen Privatisierungsvarianten der Deutsche
Bahn AG und mit der
Umzugsdebatte und der Beteiligung der DB AG an der Hamburger
Hafen und
Logistik AG (HHLA) und der Hamburger Hochbahn AG (HHA)
befasst.
Karin Roth MdB, parlamentarische Staatssekretärin
des BMVBS sicherte dem
Ausschuss zu, das Gutachten vollständig - ohne
Geheimhaltung - und als
erstes im Januar zur Verfügung gestellt wird. Zudem
werden alle am
Gutachten Beteiligten zeitnah zur Vorstellung des Gutachtens
in den
Ausschuss eingeladen werden. Bisher läge ein Vorentwurf
vor, der heute
von einem Lenkungskreis geprüft würde.
Zugleich sicherte Frau Roth zu, dass der Bund am Konzernsitz
Berlin
festhält. Neu war die Zusicherung, dass eine mögliche
Beteiligung der DB
AG an der HHLA die Hafenneutralität nicht gefährden
dürfe und dass keine
Beteiligungen aus Steuermitteln finanziert werden dürfen.
Wir begrüßen, dass die Bundesregierung bei
der Vorlage des
Booz-Allen-Hamilton-Gutachtens deutlich gemacht hat,
dass das Parlament
als Auftraggeber als erstes, vollständig und aus
erster Hand über den
Inhalt des Gutachtens informiert wird. Wir haben deutlich
gemacht, dass
wir kein Verständnis dafür haben, dass die
Obleute des Deutschen
Bundestages nicht am Lenkungskreis beteiligt sind, der
die Endabnahme
des Gutachtens vornimmt. Wir gehen davon aus, dass die
Bundesregierung
allen möglichen Versuchen der Einflussnahme, zumal
vom zu begutachtenden
Unternehmen Deutsche Bahn AG einen Riegel vorschieben
wird.
Wir begrüßen ebenfalls die Bekräftigung
der Entscheidung, dass der
Konzernsitz der DB AG in Berlin verbleibt. Der Hinweis
auf die
Hafenneutralität lässt es im Übrigen
äußerst unwahrscheinlich
erscheinen, dass der Einkauf bei der HHLA vor diesem
Hintergrund noch
stattfinden kann. Die Bundesregierung als Vertreter
der Bundesrepublik
Deutschland, der nach wie vor 100 Prozent der DB AG
gehören, ist
aufgefordert, sich entsprechend im Aufsichtsrat zu verhalten,
und einer
Beteiligung an der HHLA nicht zuzustimmen.
Vermisst haben wir klare Aussagen zur Wettbewerbspolitik
im Nahverkehr,
die eine Beteiligung an der HHA verbieten. Es kann nicht
sein, dass die
DB AG ihren größten Wettbewerber aufkaufen
kann und damit wieder eine
Monopolstellung erlangt.
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