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Höchste Zeit für Klimaschutz

Darf man sagen, dass man es schon immer gesagt hat, wenn man es schon immer gesagt hat? Auch wenn es zynisch klingt? Wut steigt in mir auf, wenn ich sehe, dass erst Menschen sterben, Existenzen zerstört und die Aufbauarbeit und Investitionen eines Jahrzehnts weggespült werden müssen, damit Politik sich mit einer der wichtigsten Fragen überhaupt beschäftigt: Wie können wir die Zerstörung unserer Erde inklusive Atmosphäre stoppen?

Während CDU/CSU und FDP das Thema verdrängt haben, bis vier Tage nach der Katastrophe schweigend danebenstanden und vier Jahre lang gegen alle Gesetze zum Klimaschutz stimmten, kämpfen wir Grünen seit nunmehr 22 Jahren, seit vier Jahren in Regierungsverantwortung, für Klimaschutz, und wir haben einiges in die Wege geleitet: Förderung regenerativer Energien, fast Verdoppelung des Anteils von fünf auf acht Prozent, Weltrekord. Die Einführung der Ökosteuer, um Sprit- und Stromsparen attraktiver zu machen. Und als wichtigste, umfassendste und langfristigste Maßnahme eine Nachhaltigkeitsstrategie für Deutschland, die viele Einzelmaßnahmen wie Flächenverbrauchreduzierung, Energiesparanreize, Altbausanierungsprogramm usw. bündelt und Jürgen Trittins Klimaschutzprogramm, das erfolgreichste weltweit, weiterführt.

Als nächstes steht nun an, derartige Maßnahmen weltweit durchzusetzen: Beim Weltumweltgipfel in Johannesburg, dem wichtigsten der letzten Jahre und größten überhaupt, muss die Blockade der von den USA angeführten Industriestaaten überwunden werden, damit endlich weltweit Umwelt- und Klimaschutz aktiv betrieben wird. Und auch das Kyotoprotokoll steht kurz vor der Umsetzung: Russland wird demnächst beitreten, damit tritt es in Kraft. Einziger Wermutstropfen ist dann noch der Skandal, dass die größten Umwelt- und Klimasünder USA noch immer nicht beigetreten sind.

Was aber bringen all diese internationalen Vereinbarungen, nationalen Strategien, Reduktionsziele und Maßnahmen? Wie verhindern sie Katastrophen wie Hochwasser, Lawinenwinter und Orkane wie Lothar?

Die Erderwärmung hat, aufgrund der in den letzten Jahrzehnten massenweise und gedankenlos in die Atmosphäre geblasenen Treibhausgase und dem damit verbundenen Treibhauseffekt, längst begonnen und weitere Erwärmung ist nicht abzuwenden. Diese Entwicklung muss deshalb gebremst werden. Durch Reduzierung des CO2-Ausstoßes bei der Energieerzeugung und im Verkehr, durch Aufforstungsprogramme, durch einen Stop des Flächenverbrauchs und damit der Versiegelung der Erde, durch Renaturierung von Flüssen und Schaffung von sogenannten Retensionsflächen, die ohne Schaden überflutet werden können - durch diese und viele weitere lokale, nationale und internationale Maßnahmen lässt sich die Erderwärmung und damit der Klimawandel bremsen und lassen sich die Hochwasser, wenn nicht verhindern, dann doch in ihren verheerenden Folgen mildern.

Allerdings fragen die Betroffenen nicht nur danach, wie langfristig weiteres Unheil verhindert werden kann. Sie stehen vor den Trümmern ihrer Existenz und brauchen konkrete Hilfe. Die rot-grüne Bundesregierung tut alles, um Geld für Hochwasseropfer bereitstellen zu können. Die vorgeschlagene Aussetzung der Steuerreform ist eine für alle tragbare, gerechte und solidarische Form der Unterstützung. Doch auch persönlich müssen wir helfen. Ich bitte sie deshalb, spenden sie den bekannten Hilfsorganisationen, damit den Opfern der Flut schnell geholfen werden kann.
Auch wenn man es schon immer gesagt hat, Taten, jetzt und in Zukunft, sind allemal wichtiger.

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